
Erotic Artwork (MODEL RELEASED)
Glamour Photography ist ein durchaus interessantes Metier. Aber wenn man das nicht aus Liebhaberei macht, dann gibt es durchaus ein paar Regeln zu berücksichtigen, um als Profi (oder Semi-Profi) sich in einem harten Business zu behaupten. Mit guten oder schönen Bildern ist es nicht getan. Nicht mit der Hommage an David Hamilton, den Altmeister des Weichzeichner-Aktes. Oder dem Kopieren der provokanten Sichtweisen eines Helmut Newton oder David Bailey. Sie müssen auch einen Markt für Ihre Bilder finden.
Es lässt sich auch Geld damit verdienen, nicht nur im Playboy oder in Penthouse. Das sind so die Publikationen, an die der Erotikfotograf gleich denkt. Da reinzukommen ist aber schwer. Sehr schwer. Wesentlich ergiebiger ist die „stinknormale“ sogenannte Regenbogenpresse.
Irgendeine Rubrik, wo es um Liebe, Sex und Partnerschaft geht, findet sich in allen möglichen Publikationen. Übrigens nicht nur in Coupé.
Die Yellows suchen durchaus erotisches Material. Erotik ist ein Thema. Ganz besonders gerne, die etwas „verruchten“ Seiten davon. Unersättliche Frauen, omnipotente Männer. Das Übliche halt. Was dem Leser leichte Schauer über den Rücken jagt. Und auch wenn solche Stories tausendmal frei erfunden sein mögen. Sex sells.
Daran sollte der Erotikfotograf schon bei seinen Shootings denken und einen entsprechenden Modellvertrag abschließen, der ihm – unwiderruflich (!) – die Rechte sichert, sein Material in allen Medien und zu jedem Zweck zu verwenden. Siehe dazu zum Beispiel die nachstehenden Verwendungen in einer großen Schweizer Zeitung.
Denn die originalen Handelnden wird man kaum vor die Kamera bekommen, bei „pikanten“ Stories. Und so braucht der Bildredakteur ein prägnantes Symbolfoto als Eyecatcher für seinen Aufmacher. Gestellte Szenen, die gleichwohl „Authentizität“ vermitteln.
Gerade die „Schattenseiten“ der Erotik werden deshalb nachgefragt. Gefühlswelten. Stimmungen und Gefühle, auch und gerade die negativen, Melancholie, depressive Stimmungen (etwa weil der Lover sich auf und davon gemacht hat, einen velassen hat, obwohl man ihn so sehr liebte. Etc. pp.), Einsamkeit, Sehnsüchte. Ein beliebtes Thema auch die vernachlässigte „Grüne Witwe“. Zum Beispiel.
Und eigentlich haben Akt- und Erotikfotos kaum ein „Verfallsdatum“. Vorausgesetzt, man arbeitet mit Modellen, die vom Aussehen und Erscheinungsbild nicht gar zu zeitgeistig sind. Das berühmte „Mädchen von nebenan“ nämlich sieht heute nicht viel anders aus als in den Siebzigern, Achtzigern oder Neunzigern. So kann auch heute durchaus Schwarzweiß seinen Markt finden. Ein bißchen „nostalgisch verstaubt“ wie die beiden Bilder oben. Auch das hat diese gewisse „Authentizität“.
Das darf – natürlich fotografisch perfekt – auch etwas „amateurhaft“ wirken. Wie ein zufälliger Schnappschuss. Auch das trägt zum „echt“ wirkenden Eindruck bei. Das Ziel ist immer, dem Betrachter den Eindruck zu vermitteln „life“ teilzuhaben. Das kommt auch besonders gut gerade in den Heften mit den Schickalsstories.
Phantasie ist gefragt beim Ausdenken der „Story“, beim Aufbau einer Geschichte in Bildern. Beim Nachstellen von Szenerien. Beim Denken in Symbolen. Und in diesem Punkt unterscheidet sich diese Art von Fotografie in keinster Weise von den anderen Spielarten der symbolhaften Illustrationsfotografie.
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19. Januar 2010 um 2:13 pm |
Hier noch ein Artikel zu dem Thema auf meinem Foto-Blog:
http://borderline-press.blogspot.com/2010/01/adult-content-adult-stock-auch-als.html
21. November 2009 um 3:12 pm |
Auf Foto-Blogs wird – besonders, wenn’s um Microstock geht – viel diskutiert über die Honorierung von Modellen.
Ich kann da nur einen Tipp geben: ein festes Honorar pro Stunde in Cash vereinbaren. Ggf. bei guten Modellen (will sagen, deren Bilder sich gut verkaufen) zusätzlich eine Gewinnbeteiligung (von vielleicht 20%).
Mit Fotos oder CD’s oder DVD’s abspeisen klingt extrem stark nach Sittenwidrigkeit.
Wenn der Fotograf gut ist und einen Markt hat, dann bleibt er nicht auf den Modellhonoraren sitzen.
Es kann nicht angehen, daß heutzutage immer und überall alles nur „billig, billig, billig“ sein kann!
Die Arbeit mit einem Fotomodell muß eine faire Partnerschaft sein. Davon müssen beide Seiten was haben.
Und so was wie Unternehmerrisiko gibt’s ja auch noch. Wenn ich, der Fotograf und Unternehmer, eben Schrott produziere, dann bleibe ich halt auf den Kosten sitzen. Basta!
5. Oktober 2009 um 10:54 pm |
[…] Practical Guide to Glamour Photography By rothfranz In Ergänzung meines Artikels über die Glamour-Fotografie habe einen kleinen Clip zu dem Thema […]