Archive for the ‘rauchen’ Category

In der Südpfalz

30. Januar 2018

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Unterwegs in der Südpfalz – Kandel – Jockgrim – Rheinzabern

Kandel war ein Zentrum des Tabakanbaus in der Pfalz. Aber den Pfälzer Tabakbauern geht die Luft aus. Diese traditionelle Erwerbsquelle der Bauern in der Vorderpfalz ist bedroht durch Rauchverbote, das Verbot der Zigarettenwerbung etc. pp. – Viele der Bauern haben den Anbau bereits eingestellt und konzentrieren sich nun auf andere Produkte. Die Trockenspeicher für die Tabakpflanzen stehen vielfach leer, womit auch das gewachsene Gesicht der Tabakdörfer sich zu veändern droht. Viele Betriebe haben auf Gewürzfelder umgestellt. Hatzenbühl war lange Zeit das älteste und zeitweise auch größte „Tabakdorf“ in Deutschland, weil in der Südpfalz Klima und Böden für den Anbau dieses Nachtschattengewächses ideal waren. Trotz eines rapiden Anbaurückgangs wegen starker internationaler Konkurrenz blieb die Südpfalz viele Jahre eines der wichtigsten deutschen Anbaugebiete. Höhepunkt waren nach dem Zweiten Weltkrieg die Jahre zwischen 1970 und 2009, als rund um Kandel, Herxheim und Hatzenbühl auf über 1200 Hektar die drei Sorten Badischer Geudertheimer für Zigarren sowie Badischer Burnley und Virgin für Zigaretten und Pfeifentabak angebaut wurden. Jedoch wurden 2010 die Subventionen der EU für den Tabakanbau gestrichen. Ohne finanzielle Förderung gaben viele Tabakpflanzer die zeitintensive und mit Handarbeit verbundene Produktion auf.

Der Adamshof bei Kandel in der Südpfalz – ein sehr schöner Biergarten:

Das Nußdorfer Bauernkriegshaus

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Es war das Jahr 1525 und an einem Kirchweihtag tranken sich die Bauern in Nußdorf (heute ein Stadtteil von Landau) in dem großen Fachwerkhaus gegenüber der Kirche in Hitze. Sie redeten, debattierten und dann machten sie Randale. Es war der Anfang des Bauernkrieges in der Pfalz. Das Original des Hauses wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1671, wurde aber damals wohl ziemlich originalgetreu dem ursprünglichen Haus wieder aufgebaut.

Nußdorfer Bauernkriegshaus – hier nahm 1525 der Pfälzer Bauernkrieg seinen Anfang

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Bild oben: Frankweiler an der Deutschen Weinstraße

Burrweiler: Hier befindet sich das Deutsche Ofenmuseum.

Von Hainfeld nach Neustadt an der Weinstraße

Wir fahren entlang der Deutschen Weinstraße. Start ist in Hainfeld, es geht über Rhodt unter Rietburg und Maikammer nach Neustadt an der Weinstraße. Dort machen wir einen Bummel durch die Altstadt. Wir sehen die Stiftskirche und das Rathaus.

Wenn Fitness zur Sucht wird

24. Juni 2009

 

Nachdem ich mich in der jüngeren Zeit fast nur der „schönen“ Themen angenommen habe, Gartenspaß und Natur, möchte ich mal wieder etwas Kritischeres und „Zeitgeistiges“ beleuchten. Und wie man an meinem nun doch zehn Jahre alten Ausriß sieht brennt das Thema nun doch schon lange unter den Nägeln. Aber nach meinen ganz bescheidenen Beobachtungen hat es sich mittlerweile vielfach potenziert. Und so ist ein bißchen Polemik durchaus angesagt.

Jung, fit, schön. Das sollen die Garanten des privaten und berufliches Erfolges sein. Jugendkult, Gesundheits- und Fitnesswahn, Genußfeindlichkeit (kein Alkohol, nicht rauchen, angeblich „gesunde“ und kalorien- und fettreduzierte Ernährung und so weiter und so fort) sind zu den Götzen unserer Zeit geworden. Zur Ersatzreligion.

Der Wahn treibt ja die seltsamsten Blüten. Während es in den Fünfzigern noch dem Chefarzt in der Ärztekonferenz „vorbehalten“ war, für alle „Feuer frei“ zu geben (denn eigentlich durfte nur er als Chef ungefragt rauchen), man Größen der Medizin auf Fotos mit Zigarette sah, wollen die Damen und Herren im weißen Kittel heute die Raucher „heilen“.

Da muß ich einfach die Anekdote am Rande zum Besten geben. Ich habe vor kurzem tatsächlich einen Check-Up gemacht, so mit allem drum und dran, Belastungs-EKG, Lungenfunktionstest, Ultraschall der Organe und Gefäße. Ich bin 56 und rauche seit 40 Jahren. Und, welch Wunder, meine Gefäße zeigen keinerlei Plaque, keine Ablagerungen, keine Veränderungen, die Carotis frei. Gut, ich habe meinem Arzt nicht gesagt, daß das vielleicht von den Hektolitern Rotwein kommt, die ich in meinem Leben schon gesoffen habe. Oder von dem vielen Knoblauch, den ich als mediterran geprägter Mensch so innig liebe.

Und dann sind wir nämlich direkt bei einem Thema, das nennt sich French Paradox.

Was, bitteschön, ist das denn?

Ganz einfach: In weintrinkenden Nationen sterben die Menschen seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dieses Phänomen wurde in den 80iger Jahren des abgelaufenen Jahrhunderts durch den französischen Professor Serge Renaud entdeckt und ist inzwischen weltweit als “French Paradox” anerkannt. Er entdeckte schon damals und konnte nachweisen, daß die Franzosen zwar gern und gut essen, aber dennoch ein deutlich geringeres Risiko aufweisen für Herzerkrankungen und deutlich weniger den gefürchteten Herzinfarkt erleiden. Die Botschaft von Professor Renaud für dieses Paradoxon: der Grund liegt in dem regelmäßigen Rotweinkonsum der Franzosen zu den Mahlzeiten.

Die gesundheitsfördernde Wirkung des Weines liegt offenbar in der besonderen Kombination wertvoller Inhaltsstoffe im Wein mit dem Alkohol. Dies hat Renaud in einer späteren Studie 1998 in Nancy, Frankreich, herausgefunden. Er untersuchte 34.000 Männer im Alter von 40-60 Jahren. Die Weintrinker (2-3 Gläser pro Tag) hatten eine niedrigere Sterblichkeit als die Gruppe der starken Trinker, aber auch als die Abstinenzler. Bei diesen moderaten Weintrinkern wurden außerdem weniger Krebserkrankungen festgestellt.

Und jetzt? Ta, da gibt es dann plötzlich ein ganz neues French Paradox. Siehe hier. Bloß gut, daß die ranzosen wenig obrigkeitshörig sind und sich zur Wehr setzen! Wäre ja noch schöner, wenn die Weinkultur in Frankreich untergehen würde!

Dann ist da doch noch die Mittelmeerdiät auch bei den echten oder selbsternannten Ernährungsberatern in aller Munde. Eigentlich ist das ja auch nix anderes als das French Paradox. Knoblauch, Rotwein, Olivenöl. Das sind sie, die Wundermittel, die schon die Altvorderen der Mittelmeerstaaten für ein langes Leben nutzten. Und rauchten! Gut, in den heute publizierten Formen ist rauchen „bäh!“. Auch der Rotweinkonsum soll „moderat“ sein. Klar, ich sauf‘ ja keine ganze Flasche allein! Aber, liebe Ernährungs-Fuzzies, konzentriert Euch nicht nur auf die Tomaten, denkt auch an den Mozzarella di Buffala. Und an den Alkohol und den Tabak. Auch die urältesten Griechen rauchen und trinken Uozo im Kafeneon. Die sehen nicht nur so aus, da sind wirklich ein paar Neunzig- und Hundertjährige dabei.

Denkt bei der Mittelmeerdiät auch an die Muse und an die sozialen Kontakte.

Der einsame Jogger mag noch so viele Endorphine produzieren, er wird nicht länger leben. Wozu auch, wenn er sich auf der Jagd nach der ewigen Jugend nur kasteit?

Und unter „sozialen Kontakten“ verstehe ich auch nicht das, was die Träger von schwarzen Anzügen tun (zum Beispiel die Jung-Akademiker von McKinsey oder Roland Berger, die man heutzutage ja überall dort finden, wo man was auf sich hält; die haben den Dienstfahrzeugen der Bundeswehr bekanntermaßen auch die neue Tarnfarbe silbermetallic verpasst), die in irgendwelchen Firmen-Foyers zusammenstehen und sich – vor dem anschließenden wilden Nach-Feierabend-Gerenne durch irgendwelche Stadtparks – gegenseitig an banalem aber bedeutungsschwangerem Gewäsch überbieten.

Nein, ich meine Freunde und Familie, die einem Rückhalt geben.

Ich rede hier nicht gegen Sport, wohlgemerkt. Ich habe dafür viel zu viel Sport betrieben in meinem bisherigen Leben. Auch nicht gegen eine halbwegs „vernünftige“ und ausgewogene Ernährung. Ich predige auch nicht das Übermaß. Ich wende mich gegen den Wahn, der uns alles verbieten will, was Spaß macht. Und gegen den Wahn, der uns weismachen will, daß nur das Ausüben aerober Sportarten uns länger leben läßt – und gesund erhalte.

Ich denke da lieber wie der gute alte Paracelsus: „Die Dosis macht das Gift!“ Und Gift ist auch der Wahn. Gesundheit um den Preis des Lebens.

Wenn Sie die Thematik redaktionell interessiert: Wir haben die Bilder dazu!

Ich lehne mich jetzt erstmal zurück und genieße: „Roth-Händle bringt Würze in den Abend!“

Ähnlicher Artikel:

Stress und Burnout machen krank (und dick)

11. Mai 2009

Im Rahmen einer Recherche bin ich im Zusammenhang mit dem, was man so gemeinhin als „Wohlstandskrankheiten“ oder „Zivilisationskrankheiten“ bezeichnet auf ein paar interessante Quellen gestoßen, die einem zu denken geben.

In der klassischen Schulmedizin (und nahezu jeder Arzt wird Sie so behandeln!) gilt es als gesicherte Erkenntnis, daß zu üppiges Essen und Trinken, zu wenig Sport, zu viele Zigaretten, zu viel Alkohol die Ursachen sind für – klar – Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, COPD (auch als Lungenemphysem bezeichnet), koronare Herz-Kreislauf-Erkrankungen usw. etc. pp.

Die Folgen sind Ernährungsberatung, Rauchverbot, Alkoholverbot, Insulingabe, blutdrucksenkende Medikamente, regelmäßige Arztbesuche, Kontrolle der Blutwerte.

Wir müssen uns anhören, daß unsere Vorfahren aus der Zeit der Jäger und Sammler Tag für Tag 15 bis 19 Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen seien und wir sogar zum Zigarettenholen mit dem Auto fahren. Wir hören aber nicht, daß die auch nicht sehr alt geworden sind. Obwohl sie sich ihren Zucker und ihr Cholesterin dauernd abgerannt haben. Wir hören viel über körperliche Aktivitäten und eine konsequente Ernährungsumstellung.

Und, und, und ….

Die Pharma-Industrie freuts. Sie macht damit horrende Umsätze. Die Ärzte freut es auch. Der chronisch „Wohlstandskranke“ sichert ein chronisches Einkommen.  Die Ernährungsberater freut es und auch die Fitneß-Studios, in denen wir uns pflichtschuldigst versuchen, die Wampe abzutrainieren.

Aber, von der breiten Öffentlichkeit ziemlich unbemerkt, von der Gesundheitsindustrie nicht kommuniziert (klar!) macht seit einigen Jahren in der medizinischen Forschung eine andere Auffassung Furore:

Stress und Burnout wurden als die Ursachen des Teufelskreises metabolisches Syndrom erkannt. Gesteuert und der willentlichen Beeinflussung nahezu entzogen durch unser vegetatives Nervensystem. Oder kurz auf einen Nenner gebracht: Stress macht dick, Stress erhöht den Blutdruck und das Cholesterin, Stress verursacht Diabetes. Wir kennen doch den „Stress-Fresser“, der „alles in sich hineinfrisst“. Den „Stress-Säufer“, der seinen Druck „ertränkt“.

Physiologisch ist die Sache eigentlich klar: was passiert bei Stress? Da haben die „Urzeit-Verfechter“ schon recht, denn – wie damals beim Säbelzahntiger – werden die Hormone Adrenalin und Cortisol freigesetzt. Die blocken die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse. Zucker soll nicht mehr abgebaut, sondern dem Körper als Energie zur Verfügung gestellt werden. Auch Fett. Der Blutdruck steigt, die Pulsfrequenz. Es gilt, die Muskeln mit Blut zu versorgen. Für den bevorstehenden Kampf mit dem Säbelzahntiger.

Bloß: der heißt heute „Chef“ oder „Kunde“ oder „Kollege“ und wir können dem – leider – nicht an die Gurgel gehen! Wir aber – wie der Vorfahr aus der Steinzeit – sind mit allem überversorgt, was uns „kampffähig“ machen würde.  Wir werden’s bloß nicht los, wir bauen es nicht ab. Und das über Jahre. Die logische Folge: wir werden dick, wir kriegen Zucker, unsere Blutfette geraten aus dem Ruder und unser Blutdruck dauernd hoch. Ganz logisch.

Wenn wir jetzt wirklich nach Feierabend wie die Bekloppten durch die Wälder rennen würden, dann würden wir den ganzen Dreck – vielleicht – tatsächlich wieder loswerden. Aber dazu sind wir viel zu kaputt nach einem Zehn-Stunden-Tag im „Office“. Wir hauen uns lieber die Wampe voll, sind satt, faul und zufrieden und gießen uns noch fünf doppelte Whisky hinter die Binde. Macht so schön schläfrig. Weil: bei klarem Kopf geht uns der ganze Tagesärger durchs Hirn und wir können nicht schlafen!

Zack! Wir sind drin im Teufelskreis! Und je älter wir werden, desto tiefer. Denn unser Grundumsatz sinkt. Wir verbrauchen weniger Kalorien, weniger Zucker, weniger Fett. Wir werden fett und fetter.

Unser Doktor sagt uns, daß wir am metabolischen Syndrom leiden. Verordnet uns Medikamente. Empfiehlt Sport und die Mittelmeerdiät oder so was. Er doktert an den Symptomen herum. Ohne an die Ursache zu gehen.

„Slow down in the job!“ Das wäre die richtige Verordnung. Alles andere ist nur „Ergänzung“. Nimm nicht alles so wichtig. Das ist ein Job. Der ist keine „Berufung“, der erfüllt nur den Zweck, Dir die Kohle zu verschaffen, die Du brauchst, um ein schönes Leben führen zu können. Nicht mehr und nicht weniger. Sag Deinem Chef lieber wirklich mal, daß er Dich am A….

Quellen:

  1. http://www.zeit.de/2006/50/M-Diabetes?page=1
  2. http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/artikel/19/92926/
  3. http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/news/risikofaktor-stress-foerdert-diabetes_aid_320785.html
  4. http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/gesundheit/gesundheit-medizin-diabetes-schwangerschaft-ID1207562478846.xml
  5. http://www.active-air.com/de/news_2009/news_fehldiagnose_diabetes.html
  6. http://www.sciencedaily.com/releases/2006/01/060123170630.htm

Wie wird das Osterwetter?

8. April 2009
Im Biergarten

Im Biergarten

Das wär’s doch: Sonnenschein zum draußen sitzen, im Biergarten oder im Eiscafé.

Eis essen

Eis essen

Die freien Tage nutzen für einen Ausflug (eine Ausfahrt) nach draußen in die erwachende Natur.

Ausflug

Ausflug

Zum Beispiel ins schöne Wiesent-Tal in der Fränkischen Schweiz.

Fränkische Schweiz

Fränkische Schweiz

Das ist auch was für Kurzentschlossene, die nicht im Dreieck Nürnberg – Bamberg – Bayreuth beheimatet sind. Infos auch zu Unterkunftsmöglichkeiten für einen Wochenendtrip auf der Website der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz.

Noch ein Highlight in der Oberpfalz:

Der Mittelpunkt Mitteleuropas

Der Mittelpunkt Mitteleuropas

Bei Hildweinsreuth (das liegt in der Nähe von Flossenbürg) findet sich der Mittelpunkt Europas. Jedenfalls der von Mitteleuropa. Denn auch das nicht weit entfernte Neualbenreuth reklamiert für sich, den Mittelpunkt Europas zu besitzen.

Dazu aus Wikipedia:

…. Da es auch noch andere Ortschaften gab, die sich diese Eigenschaft zusprachen, ließen Redakteure der Sendung „Bayern, wo’s kaum einer kennt“ des Bayerischen Rundfunks den Mittelpunkt Europas vor Jahren neu vermessen. Das Institut für Geographie der Universität München, das den Auftrag ausführte, kam zu dem Ergebnis, dass der Mittelpunkt etwas südlicher, und zwar in Hildweinsreuth bei Flossenbürg in der Nördlichen Oberpfalz zu suchen ist.

In Neualbenreuth kann man übrigens im Sibyllenbad der Wellness fröhnen.

Apropos Oberpfalz: die gehörte ja früher mal zur Pfalz (der Rheinpfalz bzw. Kurpfalz) und nannte sich „Der Pfalz Land in Bayern“. Heidelberg und Amberg waren die jeweiligen Hauptstädte.

Drum auch noch einen Ausflugstipp für die Pfalz.

Hambacher Schloß

Hambacher Schloß

Das Hambacher Schloß, in Hambach, einem Ortsteil von Neustadt an der Weinstraße. Das Hambacher Schloß gilt – zusammen mit der Paulskirche in Frankfurt – gemeinhin als die Wiege der deutschen Demokratie.

Nun denn, also „Frohe Ostern!“

Ziege säugt Zicklein, Altmühltal

Ziege säugt Zicklein, Altmühltal