Nein, nicht die Konica Autoreflex von 1975. Das Foto oben ist nur sentimentale Nostalgie. Obwohl, auch meine Traumkamera hat etwas mit sentimentaler Nostalgie zu tun. Denn es wird sie nie wirklich geben …
… die digitale Nikon F2. Ich habe sie mir mit Photoshop gebastelt. Und träume – Traumkamera eben – von ihren Features: Vollmetall, FX-Sensor für das Vollformat, 45 Megapixel Auflösung, Video in Full HD. 12 Bilder pro Sekunde. Um nur einiges zu nennen. Meine Wunschliste ließe sich beliebig erweitern.
Aber warum sollte ausgerechnet Nikon sein ehemaliges Flaggschiff aus dem Museum holen und alles dran und rein bauen, was möglich wäre und auch Wunsch der Fotografen (die aus der „guten alten Zeit“, in der man sich eine Kamera noch fürs Leben angeschafft hat).
Wir schaffen uns keine Kamera mehr fürs Leben an. Wir sind froh, wenn wir mit einer fünf Jahre arbeiten können und nicht jeder Hinz und Kunz sagt uns, daß wir völlig antiquiert seien. Wie oft habe ich mir das in jüngerer Zeit schon anhören müssen, ich solle endlich meine Nikon D2H in die Tonne treten. Die sei absolut nicht mehr „zeitgemäß“.
Ich habe ein Problem damit: ich trete nicht so schnell etwas in die Tonne. Schon gar nicht etwas, was mal ziemlich teuer gewesen war. Das ist auch meine Art von „Nachhaltigkeit“. Eigentlich trete ich nur dann etwas in die Tonne, wenn es kaputt ist.
Und kaputt ist sie nicht, meine Nikon F2 von 1977.
Sie funktioniert. Zuverlässig wie am ersten Tag. Und sie hat keinerlei Sensorflecken. Ich muß nicht alle Naslang für teuer Geld einen Sensor reinigen lassen bzw. begebe mich selbst tollkühn an dieses doch irgendwie waghalsige Unternehmen.
Ich kann auch mit der digitalen Spiegelreflex keine Nägel mehr in die Wand schlagen und auch als Nahkampfwaffe ist sie – im Gegensatz zur „Uroma“ F2 – nicht mehr zu gebrauchen. Nein, ich habe nie wirklich meine F2 benutzt, um Nägel in die Wand zu schlagen. Und auch der Gebrauch als Schlagwaffe ist mir gottseidank erspart geblieben. Aber beides wäre möglich gewesen, so rubust dieses Gerät gebaut ist. Und so schwer.
Gut, es hat auch seine Vorteile, wenn einem nicht mehr einige Kilo am Neckstrap hängen. Zugegeben. Mit fortschreitendem Alter ist man sogar richtig dankbar dafür. Und dennoch: man wünscht sie sich zurück, die Kamera aus dem Baukasten, mit allem was sie auszeichnete und – eben Baukastenprinzip – alles drangebaut, was man heute eben braucht.
Schade drum, aber es wird sie leider nie geben …
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