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Morgens in Saint-Malo

21. März 2009

Ein früher Morgen in Saint-Malo in der Bretagne. Auf dem Sillon, dem Damm, der den Stadtteil Rochebonne mit der Ville Close, der mauerumgürteten Altstadt verbindet.

Zu jedem frühen Morgen sind hier die Jogger unterwegs. Lassen ihren Endorphinen auf dem harten Steinpflaster freien Lauf. Die ausgeschütteten Glückshormone lassen vergessen, daß das harte Plaster nicht gut sein kann für den Bewegungsapparat, die Gelenke, die Wirbelsäule, die Bandscheiben.

Fit for fun?

Fit for fun?

Ich rede hier nicht als Nicht-Sportler. Nein, ich war mal Leistungssportler. Leichtathletik und alpiner Skilauf. Ich habe mir früher auch die Lunge aus dem Leib gerannt. Aber nicht auf Asphalt und Pflaster, sondern auf Waldwegen. Auf weichem Untergrund. En passant habe ich auch damals schon geraucht. Zehnkampf und Rauchen waren noch keine unvereinbaren Widersprüche. Siehe auch Siggi Wentz. Zugegeben, heute, mit 56, habe ich’s nicht mehr so damit. Mit dem Hund ’ne Runde drehen ist da auch nicht übel (wir müssen uns unbedingt wieder einen Vierbeiner zulegen!).

Ich wundere mich nur, daß dir die Boys and Girls hier früh um acht Uhr in jeder Richtung entgegenpacen bzw. dich hechelnd von hinten überholen. Bei manchen ist schon der Laufstil ungesund. Die können gar nicht laufen! Das ist die pure Verkrampfung. Laufen geht locker!

Keinen Blick für das Meer, für die Seefestung Fort National.

Lebensfreude beim spazieren gehen

Lebensfreude beim spazieren gehen

Dabei kann man wunderbar über den Sillon bummeln. Vorbei an den hölzernen Wellenbrechern, die bei Springflut die Wogen in den Himmel schießen lassen. Denn in Saint-Malo gibt es den größten Gezeitenunterschied in ganz Europa: 14 Meter zwischen Ebbe und Flut.

Und wer flaniert, der schont seine Gelenke.

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