Das Morbihan ist das einzige der bretonischen Departments in Frankreichs Westen an der Atlanzikküste, das auch einen bretonischen Namen trägt. Denn Mor heißt Meer und bihan ist klein. Morbihan heißt also „Das kleine Meer“ und gemeint ist damit der Golf von Morbihan.
Mit einigen Regionen des Morbihan haben wir uns in unserer Reihe „Tagebuch Bretagne“ bereits befaßt, etwa mit der Côte Sauvage, der „Wilden Küste“ auf der Halbinsel Quiberon.
Schätzchen am Wegesrand
In diesem Artikel gehe ich deshalb auf ein paar kleine Kostbarkeiten ein, an denen man ansonsten vielleicht achtlos vorüber fahren würde. Denn nicht alles ist so spektakulär wie die einmalige Naturlandschaft der Côte Sauvage mit ihrer Küstenstraße, der Corniche, über die Klippen des zerklüfteten Küstenabschnitts.
Gar nicht spektakulär ist die romanische Pfarrkirche des kleinen Ortes Saint-Philibert in der Nähe von La Trinité sur mer, der Heimat vieler hervorragender französischer Hochseesegler. Jedenfalls nicht von außen. Zwar sind romanische Kirchen selten in der Bretagne, doch an dieser würde man wirklich fast vorbeifahren. Doch das wäre ein großer Fehler, birgt sie doch in ihrem Inneren Beeindruckendes und ein durchaus spektakuläres Interieur.
Saint-Colomban, Ortsteil von Carnac
Carnac kennt man in erster Linie wegen seiner Megalithstätten, den Alignements. Aber auch diese Gemeinde hat kleine verborgene Kostbarkeiten zu bieten. So etwa den Ortsteil Saint-Colomban, der noch immer vollständig aus den typischen bretonischen Granithäusern besteht, die sich um die gotische Kirche in der Dorfmitte ducken. Die Häuser sind alle renoviert und werden vorzugsweise als Feriendomizile genutzt.
Filme über das Morbihan
Aus unseren Urlaubs-Fotoalben haben wir einige Videoclips über das Morbihan gemacht. Die finden Sie folgend. Ich denke, daß wir alles drin haben, was man im Morbihan unbedingt gesehen haben sollte. Natürlich erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eher wollen wir Appetit machen, selbst auf Erkundungstour durch das Department zu gehen.
Schon im Tagebuch Bretagne war dem Mont-Saint-Michel ein Artikel gewidmet. Folgerichtig, dem „Heiligen Berg des Abendlandes“eine eigene Reihe zu geben. Warum? Zunächst aus ganz persönlichen Gründen: die Region an der Küste des Ärmelkanals, der „Mont“, Saint-Malo, die Smaragdküste, bis zur Côte du Granit Rose, das Hinterland „Argoat“ in den bretonischen Departments Ille et Vilaine und Côte d’Armor, all das gehört zu unseren eigenen liebsten Gebieten. Auch die östlich angrenzende Normandie bis hoch nach Granville. Der Geburtsstadt des Modeschöpfers Christian Dior und eine englische Gründung aus der Zeit des Hundertjährigen Krieges. Gebaut zur Belagerung des Mont-Saint-Michel. Der wiederum von Saint-Malo versorgt wurde und so der englischen Belagerung trotzen konnte.
Die neue Reihe wird in erster Linie eine Filmreihe sein. In der wir auch unser umfangreiches Fotomaterial (mehr als 10.000 Dias, Negative, Prints und digitale Bilder seit 1999) verarbeiten werden.
Der erste Film, sozusagen der Trailer, hat den Küstenabschnitt zwischen dem Mont Saint-Michel und der Ile du Guesclin mit Cancale, einem Zentrum der bretonischen Austernzucht, zum Gegenstand.
Die Geschichte eines mystischen Ortes und die Geschichten seiner Region
Der „Mont“, wie ihn die Einheimischen nennen, ist nicht umsonst ein Welterbe der Menschheit. Er ist ein heiliger und ein mystischer Ort. Trotzdem er in der Saison völlig von Touristen überlaufen ist. Das beliebteste Touristenziel in Frankreich. 2008 war er 1.300 Jahre alt. Eine nahezu unvorstellbare Zeit.
Wir kommen bei unseren Streifzügen durch sein weiteres Umland daher auch immer wieder zum Mont zurück. Wir behalten ihn sozusagen im Auge. Und auch die Entwicklung im Zusammenhang mit der Renaturierung seiner Bucht.
Begleiten Sie uns. Erfahren Sie mehr über Land und Leute. Lassen Sie sich Appetit machen auf eine der faszinierendsten Regionen Frankreichs. Auf das Reiseziel Bretagne.
Einen ersten Ausflug machen wir von Saint-Malo aus durch das Tal der Rance ins mittelalterliche Städtchen Dinan, der Heimat von Bertrand du Guesclin, des bretonischen Ritters und Konnetabel von Frankreich (ein Clip mit Material aus unserem ganz persönlichen Fotoalbum).
Der Kultur der Regionen, den Besonderheiten, die wenig bekannt sind, gilt ein Schwerpunkt meiner journalistischen Arbeit. Mit dem Ziel, Regionen einem breiteren Publikum vertraut zu machen (zum Beispiel auch und gerade meine Heimatstadt Pirmasens, die Deutsche Schuhmetropole).
Mit solch ambitionierten Zielen ist man natürlich auch immer auf der Suche nach geeigneten Partnern, die in die gleiche Richtung arbeiten.
Ich bin diesbezüglich nun auf ein sehr interessantes Video-Portal gestoßen, das sich der Kultur der Regionen im deutschsprachigen Raum verschrieben hat.
Dieses Portal trifft genau meinen Nerv. Sehe ich doch gerade auch dort die Möglichkeit, auch tatsächlich die unbekannten Schätzchen zu publizieren, nach denen ich allenthalben recherchiere.
Auch wenn das Haydn-Jahr 2009 nun vorüber ist, so ist dennoch das österreichische Burgenland immer und in jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel. Nicht nur das UNESCO-Weltkulturerbe Rust, die ehemalige Freie Reichsstadt und Drehort der Serie „Der Winzerkönig“.
Die Drehscheibe Südwestpfalz hat nun ein gutes halbes Jahr hinter sich gebracht. Es war eine interessante Zeit gewesen und es ist einiges an recht interessantem journalistischem Material entstanden. In Wort, Bild und Film. Für mich Ansporn, diese Reihe weiter zu betreiben. Wir haben Aufmerksamkeit gewinnen können für die allgemein weniger bekannten Regionen im Südwesten Deutschlands und im angrenzenden Frankreich.
Wir konnten die schönen und die problematischen Seiten der Region aufzeigen. Vom Naturwunder bis zum unglaublichem Umgang mit Kulturgütern. Wir konnten Informationen und Wissenswertes weitergeben und wir konnten den Finger in die Wunde legen. Beides war auch mein Ziel gewesen, als ich dieses Label intiierte.
Das Filmmaterial der Reihe finden unsere Zuschauer in einer eigenen Playlist auf You Tube.
Die Filme, die mir wichtig sind
Die „Drehscheibe Südwestpfalz“ war so noch gar nicht projektiert, als ich den Clip über den Tabakanbau im Gebiet von Kandel machte. Pfälzer Tabak ist ein Qualitätsprodukt und brachte dereinst den Anbauregionen Wohlstand.
Die unsinnige Verteufelung des Tabakgenusses wird hier einschneidende Veränderungen mit sich bringen. Gottseidank sind die Pfälzer so traditionsbewußt, daß, auch wenn der Tabakanbau rückläufig werden wird, sie nicht etwa die Trocken- und Fermentierungs-Speicher niederreißen werden. So wird verhindert, daß eine ganze Region ihr Gesicht verliert.
Ein anderer kleiner Ort in der Südwestpfalz hat leider sein Gesicht verloren.
Abriß eines Kulturdenkmals
Mit der Streichung aus der Denkmalliste und dem Abriß des Herrenhauses aus dem 18. Jahrhundert auf dem Felsenbrunnerhof ist ein Kulturdenkmal für immer verschwunden.
Es bleibt zu hoffen, daß sich eine solche Kulturschande mit der Villa Loeser in Pirmasens nicht wiederholen wird. Auch darüber berichteten wir.
Mystic Places – Mystische Orte – das Geheimnis der Steine
Jenseits der französischen Grenze und dort wiederum ziemlich genau auf der Grenze zwischem dem Elsaß und Lothringen gibt es einen alten kultischen Ort mit einem alten christianisierten Menhir. Den Pierre des Douze Apôtres, den Zwölf-Apostel-Stein, auch Breitenstein genannt.
Die Zitadelle von Bitche
Dieser mythische Ort liegt im Pays de Bitche, dem Bitscherland, mit der Stadt Bitche (Bitsch) im Zentrum, auch heute noch Garnison. Und eine alte Festungsstadt. Die weithin sichtbare Zitadelle wurde dereinst, wie sollte es in Frankreich anders sein, von Vauban erbaut.
Und hier noch der Film zum „Making of …“
Ein Beinhaus aus dem 11. Jahrhundert – der Ossuaire von Schorbach
Unweit von Bitche liegt die kleine Gemeinde Schorbach. Und dieser kleine Ort hat eine ganz besondere kulturgeschichtliche Besonderheit aufzuweisen. Das mittelalterliche Beinhaus auf dem Friedhof bei der Kirche.
Für meine Frau und mich hat dieser heilige Ort eine ganz besondere Bedeutung. Gedenken wir doch hier unserer Verstorbenen.
Die Mardellen von Vinningen und die Lothringer Kreuze
Wieder auf deutscher Seite finden wir zum einen bei der Ortschaft Vinningen zwei Mardellen, Einstürze, Dolinen auf der Hochfläche.
Und an einer Reihe von Stellen auf der „Hackmesserseite“ genannten Region die sogenannten Lothringer Kreuze.
Einmalig in Europa – der deutsch-französische Kindergarten in Liederschiedt
Zur Hackmesserseite gehört auch der Ort Schweix. Und in dessen Nachbarort Liederschiedt in Lothringen (Department Moselle) befindet sich der einzige grenzüberschreitende deutsch-französische Kindergarten in Europa.
Europas älteste Schuhfabrik: Peter Kaiser in Pirmasens
Pirmasens nannte sich einmal mit Fug und Recht „Deutsche Schuhmetropole“. Auch wenn weithin vom alten Glanz nicht allzu viel geblieben ist, so ist in der Stadt aber dennoch immer noch die älteste Schuhfabrik Europas beheimatet.
Zeugnis vom deutsch-französischen Krieg 1870 – 1871
In Woerth, wo eine der ersten blutigen Schlachten im Jahr 1870 tobte, erinnert ein Museum an dieses dunkle Kapitel der deutsch-französischen Geschichte.
Auch aus kriegerischen und feindseligen Zeiten stammen die kaum mehr auffindbaren Bunker des Westwalls im Pfälzerwald. Auch sie finden unsere Aufmerksamkeit, um (nicht nur diese gesprengten Überreste) vor dem Vergessen zu bewahren.
Soweit mein kleiner persönlicher Rückblick auf eines meiner – für mich – interessantesten journalistischen Projekte. Zugleich auch eine Wiederannäherung an meine Heimatregion. Ein „back to the roots“. Wir hoffen, damit Ihr Interesse zu finden und werden auch weiterhin für Sie unterwegs sein.
Foto- und Filmaterial des vorstehenden Clips: Irmgard Roth
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