Quiberon ist ein bevorzugtes Urlaubsziel der Pariser. Und dann ist die Halbinsel am Golfe du Morbihan in der Bretagne ziemlich überlaufen und das tägliche Verkehrschaos auf der einzigen Straße über den Isthmus von Penthievre aufs Festland und zurück ist garantiert. Die Monate Juli und August sollte man daher meiden, wenn man Quiberon besuchen und dort seinen Urlaub verbringen möchte.
Aber außerhalb der französischen Haupturlaubszeit ist Quiberon auf jeden Fall eine Visite wert. Und im Speziellen seine Côte Sauvage, die „Wilde Küste“ im Westen der Halbinsel.
Denn die Côte Sauvage gehört zu den wahrlich am beeindruckendsten Naturlandschaften der Bretagne.
Und die schroffen Klippen sind nicht nur zu Fuß zu erwandern. Eine Corniche, eine Küstenstraße, führt zwischen Portivy und dem Hauptort Quiberon immer direkt auf den Klippen entlang und bietet phantastische Ausblicke. Und ganz speziell der Cabrio- oder Roadster-Fahrer kann sich auf dieser kurvigen Straße mit offenem Verdeck eine steife Brise um die Nase wehen lassen.
Im Roadster an der Côte Sauvage
Noch ein dringender Hinweis:
Die Côte Sauvage ist phantastisch schön, aber lebensgefährlich. Und ihrem Leichtsinn fallen Jahr für Jahr immer wieder Leichtsinnige zum Opfer.
Lebensgefährlicher Leichtsinn
Die hier sich am steilen Festlandsockel bildenden Grundwellen sind nicht zu unterschätzen. Man sieht es auf dem Tableau oben, wie winzig die Personen im Vergleich zu der sich an den Klippen brechenden Brandung sind. Und wie gefährlich nahe sie der tödlichen Bedrohung sind. Und nicht umsonst sind entlang der Côte Sauvage überall Rettungsmittel ausgebracht und Notrufsäulen installiert.
Rettungsringe und Notrufsäulen
Noch ein paar Impressionen von der Wilden Küste aus unserem Reise-Album:
Cote Sauvage
Cote Sauvage
... und nochmal ...
Sanfte Strände an der Ostküste
An der Ostküste hingegen verfügt Quiberon über eine ganz andere Küste. Weite Sandstrände. Keine Brandung. Geeignet für den Badeurlaub, auch mit Kindern. Hier kann man faulenzen, sonnenbaden, Wasersport betreiben oder ausgedehnte Strandspaziergänge unternehmen.
Sanfte Strände zum Golfe du Morbihan
Und, was wir besonders schätzen, auch hier ist nahezu alles mit dem Auto erreichbar. Keine elendigen langen Anmärsche zu Fuß. Man kann sich z.B. in irgendeinem Supermarché etwas einkaufen, in den Kofferraum packen und zum Picknick an den Strand fahren.
Bis in die Mitte des 20. Jahrhundets (speziell aber zum Ende des 19. Jahrhunderts) war Etel im bretonischen Department Morbihan eine Hochburg des Thunfischfangs.
Eine riesige Flotte lag im Hafen. Auch heute noch wird von Etel aus nach Thun ausgefahren, wenn auch nicht mehr in der früheren Bedeutung. Über die Hochzeiten informiert das Museée des Thoniers im Ort.
Und auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses Etel haben einige der alten Segelschiffe quasi eine letzte Ruhestätte, einen letzten Ankerplatz gefunden. Ein Schiffsfriedhof zeugt beeindruckend von der großen Vergangenheit. Es ist allerdings strengstens verboten, die verottenden Wracks zu betreten. Denn dabei bestünde Lebensgefahr.
Das Betreten der Wracks ist strengstens untersagt
Wracks liegen auf dem Ufer
Ende einer stolzen Vergangenheit
Selbst als Wrack noch beeindruckend ...
Der kleine Fischerhafen Etel liegt an der Mündung des fjordartigen, 30 km tief ins Land einschneidenden Ria d’Etel. Die fischreiche Wasserwelt mit ihren Halbinseln und Inseln, darunter der zauberhaften Île St-Cado, kann uneingeschränkt als einer der schönsten Abschnitte der gesamten bretonischen Küste gelten. Selbst in der Hochsaison herrscht hier paradisiesche Stille.
Die Barre d’Etel
Den Eingang zur Ria d’Etel bildet die Barre d’Etel. Von einem weiten Sandstrand aus bietet sich hier ein faszinierender Blick auf den Atlantik.
An der Barre d'Étèl
Für die Schiffahrt ist die Barre dÉtèl ein gefährlicher Ort. Denn die Strömung und die Sandbänke sind gefährlich. Wer also die Einfahrt in die Ria in Angriff nehmen will, ist auf die Lotsenstation angewiesen, die sich auf der Landspitze befindet. Denn die Sandbank vor der Einfahrt „wandert“.
Nebenbei bemerkt: ich persönlich bin der angeblich wahre Wunder wirkenden Kraft der Austern ganz und gar nicht abgeneigt. Die sind so eiweißreich, so ganz ohne Auswirkungen auf die Libido kann ihr Verzehr gar nicht sein.
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