Zwei der zweisprachigen Regionen Frankreichs gehören zu unseren erklärten Lieblingsregionen beim Nachbarn. Wobei ich das Elsaß und Lothringen an dieser Stelle mal außen vor lasse, denn dorthin kommen wir in einem Katzensprung. Sozusagen. Mal grade eben über die Grenze. Ich meine die Provence und die Bretagne. Im Süden Frankreichs die eine Region, im Westen die andere.
Und in beiden Regionen haben wir so etwas wie Schätzchen, Orte, Dörfer und Städte, die wir wegen ihres Flairs ganz besonders lieben und die ich hier ein bißchen vorstellen möchte.
Beginnen wir in der Provence …
Viele Sehenswürdigkeiten hat Südfrankreich aufzuweisen. Den Pont du Gard, die alte römische Wasserversorgung für Nîmes, Glanum, Avignon. Alles bekannte Namen. Durchaus bekannt ist auch Uzés im Department Gard (Languedoc-Roussillon).
Gleichwohl ist Uzés trotz seiner Bekanntheit nicht überlaufen. Speziell auch im Herbst, im September etwa. 30 Grad Celsius sind dann für die Provence immer noch keine Seltenheit, aber die Haupturlaubszeit ist vorbei und die großen Touristenströme haben sich verzogen. Es ist die Zeit, die Provence und auch Uzés in Ruhe zu erkunden.
Die Kathedrale Saint-Theodorit ist ein beeindruckendes und sehr sehenswertes, auf einen römischen Tempel zurückgehendes, Bauwerk.
Und in der Altstadt findet nun der Flaneur, der reisende Fotograf, eine Fülle interessanter Motive. So wie den Oldtimer-Lastwagen eines Bistros. Viele Jahre auf dem Buckel, aber tadellos in Fasson.
Über einen weiteren unserer provencalischen Geheim-Tipps, das Kloster Saint-Paul-de-Mausole, gibt es bereits hier einen Artikel.
Saint-Colomban und Saint-Philibert im Morbihan (Bretagne)
Carnac und seine Megalithstätten ist weithin bekannt. Aber wohl kaum jemand kennt den Ortsteil Saint-Colomban, ein pittoreskes kleines Dörfchen, etwas abseits des Hauptortes gelegen.
Das Dorf war in alter Zeit ein Fischerort und davon zeugen die originalen niedrigen Häuser aus Granit, heute in der Mehrzahl Ferienhäuser.
In dieser Idylle kann man so richtig die Seele baumeln lassen, eintauchen in alte Zeiten, bummeln und schauen. Man muß das Örtchen eben nur finden.
Und auch an der von außen eher unscheinbaren romanischen Pfarrkirche (allerdings das allein schon eine Seltenheit in der von der Gotik geprägten Bretagne) von Saint-Philibert in der Nähe von La Trinité sur mer würde man bestimmt achtlos vorüberfahren. Birgt sie doch aber in ihrem Inneren Phantastisches.
Friedhof von Maillane in der Provence: hier ist der provencalische Dichter und Schriftsteller Frederic Mistral beigesetzt, der in Maillane geboren wurde und hier auch lebte und starb. Mistral erhielt 1904 den Literaturnobelpreis.
Frederic Mistral ist der bekannteste Dichter und Schriftsteller der Provence. Sein Oeuvre galt der provencalischen Sprache, die sich ableitet von der Langue d’Oc (nach der auch die Region Languedoc benannt ist), der alten Sprache der Minnesänger und Troubadoure des Mittelalters.
Maillane liegt nahe zweier sehr interessanter Gebirgszüge in der Provence, den Chaînes des Alpilles und dem Luberon. Und die haben durchaus alpine Qualitäten.
Mit dem Roadster durch die Chaines des Alpilles
Chaine des Alpilles, bei Saint-Remy, nahe Les Beaux des Provence, Department Bouche du Rhone, Südfrankreich; die Alpilles sind eine Kalksteinkette im Herzen der Provence zwischen Avignon, Cavaillon und Arles. Ihre Ausdehnung beträgt in West-Ost-Richtung ca. 30 und in Nord-Süd-Richtung ca. 10 km und erreichen eine Höhe von 300 bis 500 m. Die höchste Erhebung ist der Opier mit 498 m. Die stark zerklüfteten Gebirgsstöcke zeichnen sich hell gegen den blauen, besonders bei Mistral sehr klaren Himmel ab. Die Bergspitzen sind kahl und nur mit Kräutern der Macchie vereinzelt bedeckt. An geschützten Stellen haben sich Kermeseichen und Pinien angesiedelt und bilden runde Flecken auf dem kargen Boden. Viele Stellen sind von vergangenen Waldbränden stark gekennzeichnet. Die große Helligkeit gibt den Konturen Schärfe, absorbiert die Farben und lässt die immer bewegten Blätter der Olivenbäume silbrig flimmern. Die Paßstraßen die über die Alpilles führen sind schmal und risikoreich. Auf der südlichen Seite der Alpilles befindet sich eines der größten Anbaugebiete Frankreichs für Oliven. Zahlreiche Olivenölmühlen im Vallée-des-Baux und um Mouries produzieren eines der besten Olivenöle weltweit. Außerdem wird hier der Weinanbau von Rot- und Rosé betrieben.
Radfahrer in den Alpilles
Nach der Kurve im Bild oben geht es waghalsig an Schluchten entlang. Viel mehr als ein paar Begrenzungssteine oder niedrige Mäuerchen gibt es nirgendwo an der abschüssigen und schlechten Strecke. Da gehört schon Mut dazu, sich hier durch zu wagen.
Schmale und enge Straßen, kaum gesichert
Foto-Stopp auf der Paßhöhe
Doch der Lohn der Angst ist dieser grandiose Anblick:
Les-Beaux-de-Provence
Les Beaux-de-Provence liegt am Südhang der Alpilles in der Provence ca. 15 km nordöstlich von Arles auf einem fast freistehenden Fels von 600 m x 200 m. Es wird von einer Burgruine beherrscht, die der Fläche nach eine der größten Frankreichs ist. Diese ist noch heute im Besitz der Grimaldi, des monegassischen Fürstenhauses. Raymond Thuillieer eröffnete in den 1940er Jahren sein berühmtes Restaurant und Hotel L’Oustau de Baumanière in der Geisterstadt, in das Politiker und Prominente pilgerten und allmählich der vergessenen Stadt ihren aktuellen Ruf einbrachten. Les Baux ist heute neben Aigues-Mortes, Pont du Gard u. a. einer der touristischen Höhepunkte der Provence. Der Ort ist eine Ansammlung von Boutiquen von Kunst- und Souvenirhändlern, Restaurants, Eisverkäufern und anderen üblichen Läden an solchen Orten. Der Zutritt zur Ruine muss mit hohem Eintrittsgeld bezahlt werden. Bei gutem Wetter hat man von der Ruine einen einmaligen Rundblick über die Provence bis zum Mittelmeer.
Auf der östlichen Seite der Alpilles schließt sich fast nahtlos der Luberon an. Und in diesem Gebirge gilt es neben Gordes oder der Abbaye de Senanques mit ihren Lavendelfeldern auf jeden Fall einen Ort zu besichtigen: Lacoste. Denn: Lacoste ist der Stammsitz des Marquis de Sade.
Ruine der Burg des Marquis de Sade
Lacoste ist eine kleine Gemeinde in Südfrankreich (in der Provence) mit 400 Einwohnern und einer Fläche von 10,6 km². Der Ort liegt etwa 40 Kilometer Luftline südöstlich von Avignon und 60 Kilometer nördlich von Marseille bzw 40 Kilometer nördlich von Aix-en-Provence. Die Kleinstadt Apt liegt etwa 12 Kilometer Luftlinie weiter nordöstlich. Lacoste liegt an einem Berghang auf einer Höhe von ca. 320 Metern über NN am nördlichen Rand des Luberongebirges. Über dem Dorf befinden sich die Ruinen der gleichnamigen Burg Lacoste. Diese Burgruine wird seit einigen Jahren mit Unterstützung des französischen Modeschöpfer Pierre Cardin wieder aufgebaut und kann kostenlos besichtigt werden (Stand Sept. 2006). Sie ist auch überregional bekannt, da sie im 18. Jahrhundert der Wohnsitz des Marquis de Sade war.
Sollte ein Geburtstagsgeschenk für meine Frau werden: ein Besuch beim Marquis de Sade.
Aber, ja, aber, alle Parkmöglichkeiten vor der Burgruine waren dicht! Es reichte damals im September 2006 gerade für ein Foto. Kurz mit eingeschalteter Warnblinkanlage auf der schmalen Straße im Luberon angehalten und schnell das Foto gemacht.
Lacoste ist eine kleine Gemeinde in Südfrankreich (in der Provence) mit 400 Einwohnern und einer Fläche von 10,6 km². Der Ort liegt etwa 40 Kilometer Luftline südöstlich von Avignon und 60 Kilometer nördlich von Marseille bzw 40 Kilometer nördlich von Aix-en-Provence. Die Kleinstadt Apt liegt etwa 12 Kilometer Luftlinie weiter nordöstlich. Lacoste liegt an einem Berghang auf einer Höhe von ca. 320 Metern über NN am nördlichen Rand des Luberongebirges.
Über dem Dorf befinden sich die Ruinen der gleichnamigen Burg Lacoste. Diese Burgruine wird seit einigen Jahren mit Unterstützung des französischen Modeschöpfer Pierre Cardin wieder aufgebaut und kann kostenlos besichtigt werden (Stand Sept. 2006). Sie ist auch überregional bekannt, da sie im 18. Jahrhundert der Wohnsitz des Marquis de Sade war.
Keywords: Literatur/ Sadismus/ Mittelgebirge/ Luberon/ provencalisch/ Kultur/ Geografie/ Geographie/ Tourismus/ Reise/ mediterran/ Suedfrankreich/ Südfrankreich/ France/ Frankreich/ Provence/ Caption: Provence, Department Vaucluse, Luberon: die Ruine der Burg des Marquis de Sade (Donatien Alphonse François, Marquis de Sade)
Es gibt aber gottseidank noch mehr im Luberon als Lacoste und den ollen Marquis.
Menerbes im Luberon
Zum Beispiel das Städtchen Menerbes. Das liegt auch wie ein Adlernest auf einem Felssporn.
Pfünz im Altmühltal beherbergt eine reiche römische Vergangenheit. Denn hier war dereinst der Limes. Und so gibt es heute entlang der Altmühl viele Zeugen des Imperium Romanum.
Und wir haben Bilder von römischen Legionären nicht nur aus Bayern (s. unten).
Über Schwarzenacker gibt es auch einen Film:
Ähnlicher Artikel bei Fotos – Filme – Texte (wir haben mehr über Römer, auch im Burgenland oder in der Provence, Petronell Carnuntum, den Pont du Gard, Glanum oder auch die Amphitheater von Orange und Nîmes)
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