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Faszination Fechten

8. Oktober 2009

„Ein richtiger Mann spricht Latein und Französisch, kann reiten, fechten und tanzen“.

So oder so ähnlich lautete in den glorreichen Zeiten der scharfen Klinge in vergangenen Jahrhunderten ein Ausspruch, der verdeutlichen sollte, daß ein Edelmann über Bildung und Kultur verfügte und gleichwohl Geschick im Umgang mit Waffen besaß. Er konnte in ganz Europa parlieren, galant zu Damen sein, aber auch mit dem Degen seinen Mann stehen.

Vergessen wir nicht, daß die heutige Sportart Fechten ihre Ursprünge in den damals oft tödlichen Auseinandersetzungen und Ehrenhändeln hat. Der dynamische Sport, das elegante Tänzeln auf der Plange, die blitzschnelle Aktion und Reaktion. Angriff und Parade. Poste und Reposte.

Die deutschen Rollstuhlfechter gehören zu den erfolgreichsten der Welt. Mit Ihnen in Kontakt gekommen bin ich durch meinen Schwager, Wilfried Lipinski (oben rechts im Bild, mit Gabor Nielaba, li., Bundestrainer), in seiner aktiven Zeit eine der absoluten Größen bei den behinderten Fechtern.

Im Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim der Fechter habe ich daher viel Zeit verbracht und gerade die Rollstuhlfechter umfassend im Bild begleitet und dokumentiert. Infos über die deutschen Rollstuhlfechter: http://www.rollstuhlfechten.de/

Auch der Nachwuchs mit der scharfen Klinge trainiert schon in Tauberbischofsheim.

Unser Bildmaterial, speziell zum Thema Rollstuhlfechten, finden registrierte Anwender aus den Medien in unserem Mecom-Pool und unserer Bilddatenbankhttp://www.franz-roth-pics.de/).

  

D’Artagnans Tochter?

Fechten ist archaisch. Und die Erotik ist es auch. Ich habe nicht nur den Sport Fechten fotografiert, sondern auch immer alles „drumherum“, was mit dem Fechten assoziiert werden kann oder könnte. Phantasieprodukte. Die Verbindung der scharfen Waffe mir der Erotik.

Die Erotik des Fechtens. Eine nackte Frau. Eine Unbekannte. Maskiert. En garde. Der Fachmann erkennt sehr wohl an der Art, wie die Schöne die Waffe hält, daß sie keine Fechterin ist. Mit ihr die Klingen kreuzen? Oder kann man sich mit ihr eher ein anderes „Duell“ vorstellen? Die Antwort mag der Phantasie des Betrachters vorbehalten bleiben …

Das Florett ist, en passant bemerkt, mein eigenes, denn in meinen Gymnasialzeiten war ich auch Fechter. Ich habe es aber nie zu dem Ruhm meines Schwagers gebracht.

Okkultismus, Magie, das Unheimliche, Bedrohliche. Die unbekannte nackte Schöne mit dem Toledo-Degen. Der schweren Männerwaffe. Meine Inspiration zu diesem Bild hatte ich zweifelsohne auch aus Comics. Comix wie die aus der Reihe von Metal Hammer, Conan und auch von den Sigurd- und Falk-Heftchen, die ich in meiner Jugend verschlungen habe (auch, wenn es in denen ganz und gar nix Erotisches gegeben hat, die waren diesbezüglich genauso unschuldig wie Ivanhoe).

Zinnfigur: Phantasy, Ritterin (gesehen in Saint-Malo, Bretagne)

Zinnfigur: Phantasy, Ritterin (gesehen in Saint-Malo, Bretagne)

 

Historische Waffe – ein englischer Kavalleriesäbel

In meiner eigenen Sammlung von Blankwaffen befindet sich auch dieser englische Kavalleriesäbel aus der Zeit des Krim-Krieges. Es ist kein besonders wertvolles Stück. An dem nicht vorhandenen Portepee ist erkennbar, daß es sich nicht etwa um eine Offizierswaffe handelt, sondern den Säbel eines einfachen Kavalleristen.

Kavalleriesäbel aus der Zeit des Krim-Krieges

Kavalleriesäbel aus der Zeit des Krim-Krieges

Der Korb der Waffe läßt die schon damals industrielle Fertigung erkennen. Keine wertvolle Handarbeit, keine künstlerischen Gravuren, wie man sie auf den Waffen von Offizieren findet. Auch die Scheide aus einfachem Blech weist keinerlei Schmuckelemente auf. Man sieht: das war eine reine Gebrauchswaffe.

Detailansicht des Korbes

Detailansicht des Korbes

Trotzdem: Bin ganz stolz auf mein Stück. Auch diese Fotos verfügbar in meinem Mecom-Pool.

Glamour und Charme – Tipps für Erotikfotografen

1. Juli 2009
Erotic Artwork

Erotic Artwork (MODEL RELEASED)

Glamour Photography ist ein durchaus interessantes Metier. Aber wenn man das nicht aus Liebhaberei macht, dann gibt es durchaus ein paar Regeln zu berücksichtigen, um als Profi (oder Semi-Profi) sich in einem harten Business zu behaupten. Mit guten oder schönen Bildern ist es nicht getan. Nicht mit der Hommage an David Hamilton, den Altmeister des Weichzeichner-Aktes. Oder dem Kopieren der provokanten Sichtweisen eines Helmut Newton oder David Bailey. Sie müssen auch einen Markt für Ihre Bilder finden.

Glamour Photography

Glamour Photography

Es lässt sich auch Geld damit verdienen, nicht nur im Playboy oder in Penthouse. Das sind so die Publikationen, an die der Erotikfotograf gleich denkt. Da reinzukommen ist aber schwer. Sehr schwer. Wesentlich ergiebiger ist die „stinknormale“ sogenannte Regenbogenpresse.

Erotikfotografie ür die Ratgeberseiten von Zeitschriften

Erotikfotografie für die Ratgeberseiten von Zeitschriften

Irgendeine Rubrik, wo es um Liebe, Sex und Partnerschaft geht, findet sich in allen möglichen Publikationen. Übrigens nicht nur in Coupé.

 

Die Yellows suchen durchaus erotisches Material. Erotik ist ein Thema. Ganz besonders gerne, die etwas „verruchten“ Seiten davon. Unersättliche Frauen, omnipotente Männer. Das Übliche halt. Was dem Leser leichte Schauer über den Rücken jagt. Und auch wenn solche Stories tausendmal frei erfunden sein mögen. Sex sells.

Daran sollte der Erotikfotograf schon bei seinen Shootings denken und einen entsprechenden Modellvertrag abschließen, der ihm – unwiderruflich (!) – die Rechte sichert, sein Material in allen Medien und zu jedem Zweck zu verwenden. Siehe dazu zum Beispiel die nachstehenden Verwendungen in einer großen Schweizer Zeitung.

Denn die originalen Handelnden wird man kaum vor die Kamera bekommen, bei „pikanten“ Stories. Und so braucht der Bildredakteur ein prägnantes Symbolfoto als Eyecatcher für seinen Aufmacher. Gestellte Szenen, die gleichwohl „Authentizität“ vermitteln.

Gerade die „Schattenseiten“ der Erotik werden deshalb nachgefragt. Gefühlswelten. Stimmungen und Gefühle, auch und gerade die negativen, Melancholie, depressive Stimmungen (etwa weil der Lover sich auf und davon gemacht hat, einen velassen hat, obwohl man ihn so sehr liebte.  Etc. pp.), Einsamkeit, Sehnsüchte. Ein beliebtes Thema auch die vernachlässigte „Grüne Witwe“. Zum Beispiel.

Models: künstlerisch zum Thema "Melancholie", Gefühlswelten

Models: künstlerisch zum Thema "Melancholie", Gefühlswelten

Und eigentlich haben Akt- und Erotikfotos kaum ein „Verfallsdatum“. Vorausgesetzt, man arbeitet mit Modellen, die vom Aussehen und Erscheinungsbild nicht gar zu zeitgeistig sind. Das berühmte „Mädchen von nebenan“ nämlich sieht heute nicht viel anders aus als in den Siebzigern, Achtzigern oder Neunzigern. So kann auch heute durchaus Schwarzweiß seinen Markt finden. Ein bißchen „nostalgisch verstaubt“ wie die beiden Bilder oben. Auch das hat diese gewisse „Authentizität“.

...und ein "Pendant" in Farbe

...und ein "Pendant" in Farbe

Das darf – natürlich fotografisch perfekt – auch etwas „amateurhaft“ wirken. Wie ein zufälliger Schnappschuss. Auch das trägt zum „echt“ wirkenden Eindruck bei. Das Ziel ist immer, dem Betrachter den Eindruck zu vermitteln „life“ teilzuhaben. Das kommt auch besonders gut gerade in den Heften mit den Schickalsstories.

"Gesichter einer Frau" - "Frauenschicksale"

"Gesichter einer Frau" - "Frauenschicksale"

Phantasie ist gefragt beim Ausdenken der „Story“, beim Aufbau einer Geschichte in Bildern. Beim Nachstellen von Szenerien. Beim Denken in Symbolen. Und in diesem Punkt unterscheidet sich diese Art von Fotografie in keinster Weise von den anderen Spielarten der symbolhaften Illustrationsfotografie.

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