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Da ist sie, meine „Traumkamera“ …

25. September 2010

Selbstportrait, 1975

Nein, nicht die Konica Autoreflex von 1975.  Das Foto oben ist nur sentimentale Nostalgie. Obwohl, auch meine Traumkamera hat etwas mit sentimentaler Nostalgie zu tun. Denn es wird sie nie wirklich geben …

Traumkamera

… die digitale Nikon F2. Ich habe sie mir mit Photoshop gebastelt. Und träume – Traumkamera eben – von ihren Features: Vollmetall, FX-Sensor für das Vollformat, 45 Megapixel Auflösung, Video in Full HD. 12 Bilder pro Sekunde. Um nur einiges zu nennen. Meine Wunschliste ließe sich beliebig erweitern.

Aber warum sollte ausgerechnet Nikon sein ehemaliges Flaggschiff aus dem Museum holen und alles dran und rein bauen, was möglich wäre und auch Wunsch der Fotografen (die aus der „guten alten Zeit“, in der man sich eine Kamera noch fürs Leben angeschafft hat).

Nikon F2 (li.) und Nikon D2H

Wir schaffen uns keine Kamera mehr fürs Leben an. Wir sind froh, wenn wir mit einer fünf Jahre arbeiten können und nicht jeder Hinz und Kunz sagt uns, daß wir völlig antiquiert seien. Wie oft habe ich mir das in jüngerer Zeit schon anhören müssen, ich solle endlich meine Nikon D2H in die Tonne treten. Die sei absolut nicht mehr „zeitgemäß“.

Ich habe ein Problem damit: ich trete nicht so schnell etwas in die Tonne. Schon gar nicht etwas, was mal ziemlich teuer gewesen war. Das ist auch meine Art von „Nachhaltigkeit“. Eigentlich trete ich nur dann etwas in die Tonne, wenn es kaputt ist.

Und kaputt ist sie nicht, meine Nikon F2 von 1977.

Sie funktioniert. Zuverlässig wie am ersten Tag. Und sie hat keinerlei Sensorflecken. Ich muß nicht alle Naslang für teuer Geld einen Sensor reinigen lassen bzw. begebe mich selbst tollkühn an dieses doch irgendwie waghalsige Unternehmen.

Ich kann auch mit der digitalen Spiegelreflex keine Nägel mehr in die Wand schlagen und auch als Nahkampfwaffe ist sie – im Gegensatz zur „Uroma“ F2 – nicht mehr zu gebrauchen. Nein, ich habe nie wirklich meine F2 benutzt, um Nägel in die Wand zu schlagen. Und auch der Gebrauch als Schlagwaffe ist mir gottseidank erspart geblieben. Aber beides wäre möglich gewesen, so rubust dieses Gerät gebaut ist. Und so schwer.

Gut, es hat auch seine Vorteile, wenn einem nicht mehr einige Kilo am Neckstrap hängen. Zugegeben. Mit fortschreitendem Alter ist man sogar richtig dankbar dafür. Und dennoch: man wünscht sie sich zurück, die Kamera aus dem Baukasten, mit allem was sie auszeichnete und – eben Baukastenprinzip – alles drangebaut, was man heute eben braucht.

Schade drum, aber es wird sie leider nie geben …

Ein seltener Gast im Garten: der Eichelhäher

30. März 2010

Eichelhäher

Im Garten ein seltener Gast: der Eichelhäher (Garrulus glandarius). Er lebt vorzugsweise in Wäldern und in Gärten findet er sich deshalb meist nur ein, wenn diese waldnah liegen oder über Baumbestand verfügen.

Ich hatte jüngst das Glück in kurzer Folge zwei der schönen Vögel vor die Linse zu kriegen.

Infos zum Eichelhäher:

Der Eichelhäher (Garrulus glandarius), kurz Häher, regional auch Guthäher, Nussgackl (im süddeutschen Raum) oder Magolves genannt, gehört zur Familie der Rabenvögel (Corvidae). Seine Körperlänge beträgt 32 – 35 Zentimeter, seine Flügelspannweite etwa 53 Zentimeter und sein Gewicht etwa 170 Gramm. Sein Gefieder ist rötlichgrau, die Flügeldecken sind hellblau und schwarz gebändert. Bürzel und Unterschwanzdecken sind weiß und im Flug besonders gut sichtbar. Sein Alarmruf besteht aus einem unüberhörbaren rauen, kreischenden Rätschen. Sein üblicher Ruf ist dchää‘, dchää‘, hin und wieder kann man auch ein bussardartiges piüü‘ vernehmen. Ansonsten ist sein Gesang leise schwätzend. Der Eichelhäher ist in der Lage, Stimmen anderer Vögel oder Geräusche nachzuahmen. Der Eichelhäher ist Allesfresser. Seine tierische Kost besteht aus Wirbellosen und deren Larven, vor allem im Frühjahr auch aus Vogeleiern und Nestlingen. Die pflanzliche Nahrung besteht unter anderem aus Eicheln, Bucheckern, Nüssen, Erbsen, Kartoffeln, Äpfeln, Beeren und Getreide. In Zirbenwäldern sieht man den Eichelhäher besonders oft, da die Frucht der Zirbenzapfen zu seinen Lieblingsspeisen zählt. Im Herbst sammelt er Eicheln, Bucheckern, Nüsse und Esskastanien und legt Depots unter Baumrinde, in Baumstümpfen oder im Boden an. Durch seine Vorratshaltung ist er über das ganze Jahr in der Lage, Eicheln zu fressen. Die tierische Nahrung dient hauptsächlich zur Aufzucht des Nachwuchses.

(Mit Quellenmaterial aus Wikipedia)

Meine Fotos entstanden in beiden Fällen mit meinem alten Novoflex 400 mm Objektiv, das ich wegen seiner präzisen Scharfstellung mittels des Pistolengriffs immer noch sehr schätze.

Nikon D2H mit 400 mm Novoflex

Als besonders erfreulich empfinde ich den Umstand, daß es einer der beiden Häher bis ins Fernsehen geschafft hat.

Im Bayerischen Rundfunk (BR) - Frankenschau - TV und online

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Ausrüstungs-Tipps für Reisefotografen

9. Januar 2010

Mein Reise-Equipment

Der Reisefotograf ist sozusagen in einem Dauer-Spagat. Nämlich zwischen dem Erfordernis, mobil zu sein (was scherfällt, wenn ich mit 25 Kilo Fotoausrüstung durch die Gegend renne) und dem zweiten Erfordernis, auf alle erdenklichen Aufnahmesituationen vorbereitet zu sein.

So wenig wie möglich, so viel wie nötig

An der Ausrüstung totschleppen will sich niemand. Drum ist irgendwie doch Beschränkung angesagt. Keineswegs wird ein vernünftiger Mensch alles mit auf Reisen nehmen, was er an Ausrüstung so zuhause rumliegen hat.

Ich denke, das im Eingangsbild oben gezeigte Equipment ist die passende Ausrüstung für alles und jedes, was einem unterwegs begegnen kann. Von Landschaft bis Lokalkolorit. Von Übersicht bis Porträt. Von Freizeitsport bis Gastronomie.

Der Leser wird festgestellt haben, da ist auch heute noch ein Kameragehäuse für Film dabei. Ja, wieso das denn? Im digitalen Zeitalter? Ganz einfach. Im Gegensatz zum News-Reporter steht der Reisefotograf im Regelfall nicht unter erheblichem Zeitdruck. Für ihn ist digitale Fotografie kein zwingendes Muß, sondern eher eine Sache der persönlichen „Bequemlichkeit“. Aber er muß die Hype nach immer mehr Megapixeln und damit verbunden immer teureren (professionellen) Kameras also nicht zwingendermaßen mitmachen.

Für ihn lohnt sich eher die Investition in einen halbwegs hochwertigen Filmscanner.

Ich selbst fotografiere zwar auch durch die Bank digital, mit der Nikon D2H und ihren „bescheidenen“ 4,1 Megapixeln (was für mindestens 90% aller üblichen Bildverwendungen bis hin zu einer Ganzseite in einer Zeitschrift völlig ausreicht), aber wenn ich ein Motiv habe, von dem ich denke, das könnte auch mal ’ne Doppelseite in einem Bildband auf Hochglanz werden, dann fotografiere ich es auch auf Film. Meine jahrzehntelange Lieblingsmarke: Fujifilm.

Und zwar auf Negativfilm, nicht auf Dia. Denn Negativfilm hat optimale Scan-Eigenschaften. Die Gradation nicht so steil, der Tonwertumfang enorm. Aus einem Negativ ist auch heute noch (wie früher in der eigenen Dunkelkammer) enorm viel rauszuholen.

Welche Brennweiten? Festbrennweite oder Zoom?

Üblicherweise bin ich ein Freund von Festbrennweiten. Doch es gibt kein optisches „Manko“ mehr an Zoom-Objektiven. Jedenfalls nicht bei denen namhafter Hersteller. Und aus Gründen leichter Transportierbarkeit und dem Wunsch, möglichst wenige Optiken mitzunehmen, sind unterwegs auf Reisen zwei Zooms im Brennweitenbereich von 17 bis 200 Millimeter mein Standard. Ergänzt durch ein „normales“ 300-er Nikkor. Keinesfalls mein ansonsten „Leib- und Magen-Objektiv“, das 2,8/300 mm von Tamron. Das ist für unterwegs auf Reisen einfach zu groß und zu schwer. Und mit diesen Objektiven ecke ich wirklich alles ab, was einem auf Reisen vor die Linse kommen kann. Und als Freund von available light habe ich für alle Notfälle auch nur einen kleinen Nikon-Blitz SB-24 in der Tasche. Für Schattenaufhellungen etwa.

Wie die Ausrüstung verstauen? Langfingern möglichst keine Chance geben!

Langfingern keine Chance geben, das heißt auch, möglichst nicht mit Gepäck unterwegs sein, dem man bereits auf den ersten Blick seinen teuren Inhalt ansieht. Auch, wenn ich üblicherweise im „normalen“ Berufsleben meine Fotorucksäcke und Fototaschen von Lowe Pro, Camera Care Systems (CCS) und Tamrac gerne benutze, so scheiden sie auf Reisen genau aus dem Grund aus, daß sie sofort als Fototaschen erkannt werden.

Es ist keineswegs snobistisches Understatement, daß ich auf Reisen meine Ausrüstung in einer Anglertasche verstaue. Ausgepolstert mit Schaumgummi, Fensterleder oder auch den Raumteilern normaler Fototaschen. Die Objektive in Weichbeuteln aus Leder. So braucht man eben nicht unbedingt eine Billingham. Ich benutze eine Tasche von Barbour aus gewachstem Segeltuch. Die sieht man im Tableau unten. Ebenso die Weste vom gleichen Hersteller mit ihren bequemen Taschen, in denen man alles unterbringen kann, was man eben so dabei hat: Paß, Geld, Führerschein, Autoschlüssel, Handy, Notizblock oder Diktiergerät (als Reisefotograf sollte man sich nämlich tunlichst angewöhnen, gleich Notizen zu machen, was man gerade und wo fotografiert hat; mühsam erst zuhause wieder mit Landkarte und Reiseführer rekapitulieren ist aufwendiger).

Reise-Equipment in Action

Das Schöne an den Produkten von Barbour ist, daß sie auf Langlebigkeit und harten Gebrauch ausgelegt sind. Robust und unverwüstlich. Mit einer Lifetime Warranty, einer lebenslangen Garantie also.

Mit Barbour unterwegs

Meine Weste und meine Tasche von Barbour sind nun seit mehr als 10 Jahren im Einsatz. Und ich könnte nicht sagen, daß ich sie geschont hätte. Im Gegenteil. Eher wurden sie im Gebrauch ziemlich arg strapaziert. Es geht ihnen da nicht anders als dem Rest meiner Ausrüstung, meinen Kameras und Objektiven. Das ist Profi-Equipment und das muß was aushalten können. Ab und an, aber eher selten, wird etwas von dem Wachs aufgetragen, das Barbour zu all seinen Produkten mitliefert. Damit „det Janze“ wieder wasserdicht ist. Oder wasserdichter. Denn auch im strömenden Regen wurde ich in der Weste noch nicht richtig durchnässt und auch in der Tasche war noch nie ein Wassereinbruch zu verzeichnen. Es ist tatsächlich so, wie es in dem Werbespruch von Barbour heißt: „Best British clothing for worthiest British weather.“ Waxed Cotton ist einfach ein phantastisches Material. Da macht es mir aber auch rein gar nix aus, hier in richtige Begeisterungsstürme zu verfallen. Bin ich da doch auch in der guten Gesellschaft von Jägern, Reitern, Anglern, Landlords und auch der Queen und der anderen britischen Royalties.

Mehr als 20 Jahre mit Barbour unterwegs

Und wenn die Kleidung und das Gepäck auch ihren Beitrag dazu leisten, vernünftig und komfortabel meinen Job machen zu können, umso besser.

Unser Angebot zum Thema Reise

Der Film zum Artikel:

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  2. Ausrüstung für die Naturfotografie
  3. Reporterausüstung
  4. Notizen aus dem Reporteralltag
  5. Fototechnische Anachronismen?
  6. You-Tube-Playlist Fotografie

Film vs. digital – quo vadis photography?

10. Oktober 2009
Digital versus Film

Digital versus Film

Selbst im professionellen Sektor ist diese Debatte noch nicht zu Ende: Weiter auf Film fotografieren oder nur noch digital.

Nikon F4 (links) und Nikon D2H (rechts) - analog vs. digital

Längst keine Diskussion mehr im Bereich der aktuellen Nachrichtenfotografie. Hier zählt die Schnelligkeit. Aber im Stockfotobereich kann Film durchaus noch eine Alternative sein. Denn professionelle digitale SLR-Kameras sind nicht gerade preiswert. Schon gar nicht die, mit den zig Megapixeln. Um nur ein Beispiel zu nennen: meine Nikon D2H hat als Vorführgerät so ziemlich das in Euro gekostet, was 1990 meine F4-E (auch ein Vorführgerät) in DM kostete. Sie war mehr als dreimal so teuer wie damals eine Nikon F2 mit Motor MD-2!

Dann kommt da noch eine ganz andere banale finanzielle Überlegung hinzu: man hat funktionsfähige und robuste Werkzeuge, für die man einmal viel Geld bezahlt hat. Will man die heute verkaufen, dann kriegt man kaum noch was dafür. Man muß nur mal reinschauen bei ebay, wie dort solche Gerätschaften geradezu verramscht werden. Sicher, wenn du Profi bist, dann sind die Kameras längst abgeschrieben. Aber … 

Analoge Profi-SLR's und Dias

Analoge Profi-SLR's und Dias

Die D2H hat mal gerade 4,1 Megapixel. Da hat selbst eine Coolpix P5000 mehr. Das reicht zwar dicke für mehr als 90% aller möglichen Verwendungen meiner Bilder.  Im Zeitungsdruck allemal selbst für größere Formate. 

Und auch in Zeitschriften und Magazinen verlangt die übliche Abbildungsgröße nicht nach mehr.

An der Stelle mal ein „Retro-View“: vor der Zeit der digitalen Bilddateien habe ich meine Abnehmer keisewegs nur mit 18×24-Abzügen beliefert. Das war nur mal ganz früher bei SW-Fotos so. Farb-Prints gingen im 13×18-Format an die Presse raus (angefertigt im Schnell-Labor, in einer Stunde waren bei Photo Porst hier in Nürnberg der Film entwickelt und die Prints fertig!). Da war auch der Preis der Grund dafür. Und auch das konnte größer als lediglich als „Briefmarke“ gedruckt werden. Siehe z.B. nachstehende Publikation mit einem Abdruckformat über zwei Spalten in einer Zeitschrift.

Anders sieht es da aber schon im Hochglanz-Buchdruck aus …

… da sind bereits höhere Auflösungen selbst für eine Viertelseite gefragt. Also doch eine D3 kaufen? Nie und nimmer nicht! Ich wüßte nicht, wie ich die bezahlen sollte. Wenn man sich mal überlegt, daß die Honorare im Fotosektor seit 20 Jahren nahezu unverändert sind. Eher rückläufig. Man denke nur an Microstock-Agenturen, bei denen sich durchaus auch die Größen der Verlagshäuser bedienen. 

Alternative? Eben auf Film fotografieren, statt der D-SLR in einen – guten – Scanner investieren, der im Regelfall dennoch preiswerter ist als die Super-Megapixel-Reflex? Dias oder Negative mit 5.000 Pixeln lange Seite digitalisieren. Sehr arbeitsaufwendig. Sehr zeitraubend. Aber rentiert sich die unter viel Aufwand produzierte Qualität noch? Im Zeitalter von Microstock. Dem allgegenwärtigen, von einer Vielzahl von Fotografen – insbesondere Amateuren – bedienten Konkurrenten?

Ich persönlich habe mir die Nachtschichten am Scanner seit mehr als drei Jahren abgewöhnt. Zu viel Aufwand. Denn, wie gesagt, für 90 Prozent meiner Bildverwendungen reicht die D2H. Und es ist schlußendlich auch eine Raumfrage. Denn das analoge Bildmaterial muß archiviert werden (und eine Viertelmillion Dias und Negative habe ich mindestens im Archiv) und das digitalisierte Material dann noch zusätzlich.

Meine eigene Zukunft ist daher nur noch digital. Meine „alten“ Arbeitsgeräte sind „eingemottet“ und stehen zum Verkauf. Ich kenne aber Kollegen, die parallel auch immer noch auf Film fotografieren. Und auch welche, die nur auf Film fotografieren.

Drum Frage und Diskussionsanstoß: Wie sieht’s allgemein so aus damit? Hat er eine Zukunft, der Silberhalogenidfilm?

Quo vadis photography? Ein Plädoyer für die Nikon D2H. Bekenntnis eines Pressefotografen gegen die Megapixel-Hype. Warum man seine analogen Geräte nicht einfach auf den Müll schmeißen oder zu Dumping-Preisen verhökern muß. Als hochqualitatives „Zweitgerät“ weiter in Betrieb. Für all die Motive, bei denen es nicht auf die Schnelligkeit ankommt, die Bilder gleich verfügbar zu haben. Denn mit einem guten Scanner holt man aus Dias und Negativen gut und gerne 15 Megapixel!

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