Stress und Burnout machen krank (und dick)

Im Rahmen einer Recherche bin ich im Zusammenhang mit dem, was man so gemeinhin als „Wohlstandskrankheiten“ oder „Zivilisationskrankheiten“ bezeichnet auf ein paar interessante Quellen gestoßen, die einem zu denken geben.

In der klassischen Schulmedizin (und nahezu jeder Arzt wird Sie so behandeln!) gilt es als gesicherte Erkenntnis, daß zu üppiges Essen und Trinken, zu wenig Sport, zu viele Zigaretten, zu viel Alkohol die Ursachen sind für – klar – Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, COPD (auch als Lungenemphysem bezeichnet), koronare Herz-Kreislauf-Erkrankungen usw. etc. pp.

Die Folgen sind Ernährungsberatung, Rauchverbot, Alkoholverbot, Insulingabe, blutdrucksenkende Medikamente, regelmäßige Arztbesuche, Kontrolle der Blutwerte.

Wir müssen uns anhören, daß unsere Vorfahren aus der Zeit der Jäger und Sammler Tag für Tag 15 bis 19 Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen seien und wir sogar zum Zigarettenholen mit dem Auto fahren. Wir hören aber nicht, daß die auch nicht sehr alt geworden sind. Obwohl sie sich ihren Zucker und ihr Cholesterin dauernd abgerannt haben. Wir hören viel über körperliche Aktivitäten und eine konsequente Ernährungsumstellung.

Und, und, und ….

Die Pharma-Industrie freuts. Sie macht damit horrende Umsätze. Die Ärzte freut es auch. Der chronisch „Wohlstandskranke“ sichert ein chronisches Einkommen.  Die Ernährungsberater freut es und auch die Fitneß-Studios, in denen wir uns pflichtschuldigst versuchen, die Wampe abzutrainieren.

Aber, von der breiten Öffentlichkeit ziemlich unbemerkt, von der Gesundheitsindustrie nicht kommuniziert (klar!) macht seit einigen Jahren in der medizinischen Forschung eine andere Auffassung Furore:

Stress und Burnout wurden als die Ursachen des Teufelskreises metabolisches Syndrom erkannt. Gesteuert und der willentlichen Beeinflussung nahezu entzogen durch unser vegetatives Nervensystem. Oder kurz auf einen Nenner gebracht: Stress macht dick, Stress erhöht den Blutdruck und das Cholesterin, Stress verursacht Diabetes. Wir kennen doch den „Stress-Fresser“, der „alles in sich hineinfrisst“. Den „Stress-Säufer“, der seinen Druck „ertränkt“.

Physiologisch ist die Sache eigentlich klar: was passiert bei Stress? Da haben die „Urzeit-Verfechter“ schon recht, denn – wie damals beim Säbelzahntiger – werden die Hormone Adrenalin und Cortisol freigesetzt. Die blocken die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse. Zucker soll nicht mehr abgebaut, sondern dem Körper als Energie zur Verfügung gestellt werden. Auch Fett. Der Blutdruck steigt, die Pulsfrequenz. Es gilt, die Muskeln mit Blut zu versorgen. Für den bevorstehenden Kampf mit dem Säbelzahntiger.

Bloß: der heißt heute „Chef“ oder „Kunde“ oder „Kollege“ und wir können dem – leider – nicht an die Gurgel gehen! Wir aber – wie der Vorfahr aus der Steinzeit – sind mit allem überversorgt, was uns „kampffähig“ machen würde.  Wir werden’s bloß nicht los, wir bauen es nicht ab. Und das über Jahre. Die logische Folge: wir werden dick, wir kriegen Zucker, unsere Blutfette geraten aus dem Ruder und unser Blutdruck dauernd hoch. Ganz logisch.

Wenn wir jetzt wirklich nach Feierabend wie die Bekloppten durch die Wälder rennen würden, dann würden wir den ganzen Dreck – vielleicht – tatsächlich wieder loswerden. Aber dazu sind wir viel zu kaputt nach einem Zehn-Stunden-Tag im „Office“. Wir hauen uns lieber die Wampe voll, sind satt, faul und zufrieden und gießen uns noch fünf doppelte Whisky hinter die Binde. Macht so schön schläfrig. Weil: bei klarem Kopf geht uns der ganze Tagesärger durchs Hirn und wir können nicht schlafen!

Zack! Wir sind drin im Teufelskreis! Und je älter wir werden, desto tiefer. Denn unser Grundumsatz sinkt. Wir verbrauchen weniger Kalorien, weniger Zucker, weniger Fett. Wir werden fett und fetter.

Unser Doktor sagt uns, daß wir am metabolischen Syndrom leiden. Verordnet uns Medikamente. Empfiehlt Sport und die Mittelmeerdiät oder so was. Er doktert an den Symptomen herum. Ohne an die Ursache zu gehen.

„Slow down in the job!“ Das wäre die richtige Verordnung. Alles andere ist nur „Ergänzung“. Nimm nicht alles so wichtig. Das ist ein Job. Der ist keine „Berufung“, der erfüllt nur den Zweck, Dir die Kohle zu verschaffen, die Du brauchst, um ein schönes Leben führen zu können. Nicht mehr und nicht weniger. Sag Deinem Chef lieber wirklich mal, daß er Dich am A….

Quellen:

  1. http://www.zeit.de/2006/50/M-Diabetes?page=1
  2. http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/artikel/19/92926/
  3. http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/news/risikofaktor-stress-foerdert-diabetes_aid_320785.html
  4. http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/gesundheit/gesundheit-medizin-diabetes-schwangerschaft-ID1207562478846.xml
  5. http://www.active-air.com/de/news_2009/news_fehldiagnose_diabetes.html
  6. http://www.sciencedaily.com/releases/2006/01/060123170630.htm

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9 Antworten to “Stress und Burnout machen krank (und dick)”

  1. Produktionsankündigung: Burnout-Syndrom, die heimtückische schleichende Krankheit unserer Zeit « Pressebuero Franz Roth Says:

    […] einem älteren Artikel hatte ich das Thema Burnout-Syndrom bereits angerissen … Burnout – die schleichende […]

  2. Das Weltuntergangs-Schreckens-Szenario von der globalen Erwärmung « Pressebuero Franz Roth Says:

    […] Stress und Burnout machen krank (und dick) […]

  3. Franz Roth Says:

    Die neueste Meldung von heute (Quellen: ZDF, ap):

    Acht von zehn Deutschen fühlen sich gestresst
    Jeder Dritte arbeitet am Limit

    Acht von zehn Deutschen finden ihr Leben stressig. Jeder Dritte leidet gar an Dauerstress. Das geht aus einer repräsentativen Studie einer Krankenkasse hervor. Stressfaktor Nummer eins ist dabei der Job: Jeder Dritte arbeitet am Limit.

    „Kaum jemand kann noch richtig abschalten – und dieses Leben auf Stand-by macht die Menschen krank“, sagte der Vorsitzende der Studie der Techniker Krankenkasse (TK),Norbert Klusen, bei der Vorstellung der Studie in Berlin.

    Jeder Dritte arbeitet am Limit

    Berufstätige seien 2008 allein wegen Burnout-Symptomen fast zehn Millionen Tage krank geschrieben worden. Stressfaktor Nummer eins ist der Job: Jeder Dritte arbeite am Limit, weil Hektik und Termindruck an der Tagesordnung seien. Viele leiden zudem darunter, rund um die Uhr erreichbar sein zu müssen.

    Vor allem berufstätige Eltern geraten der Studie zufolge besonders häufig an ihre Belastungsgrenze. Vier von zehn haben zudem Angst, dass ihre Familie aufgrund ihrer Berufstätigkeit zu kurz kommt.

    Stress macht immer mehr krank

    Die gesundheitlichen Folgen von Stress sind massiv. Menschen, die ständig unter Druck sind, erkranken im Vergleich zu wenig Gestressten mehr als doppelt so häufig an Herz-Kreislauf-Problemen – der häufigsten Todesursache in Deutschland. Auch Kopf- und Rückenschmerzen, psychische Probleme und Schlafstörungen nehmen bei steigender Stressbelastung an Häufigkeit und Stärke zu.

    Für die Studie befragte die TK im Januar dieses Jahres 1.014 Personen zwischen 14 und 65 Jahren zu ihrem persönlichen Stresspegel, ihrem Umgang mit Stress und gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

    Meldung beim ZDF

    • Dr. Michael Süß Says:

      Viele reden über Stress und geben gute Ratschläge. Diese sind alle unpersönlich, weil sie die Notwendigkeit einer Lebensstiländerung nicht vermitteln.
      Stress muss man messen und den Menschen zeigen, nämlich anhand einer eingeschränkten oder manchemal gar nicht mehr vorhandenen vegetativen Regulation.
      Das vegetative Nervensystem ist das grundlegende Regulationssystem im menschlichen Organismus-haben Mediziner während der Vorklinik einmal gelernt- und vergessen.
      Wenn man heute nach den Ursachen für Bluthochdruck, Diabetes, Allergien, Krebs und Herzinfarkt fragt, dann ist es eigentlich völlig unverständlich, weswegen der diagnostische Ansatz nicht beim grundlegenden Regulationssystem beginnt.
      Die Ergebnisse der Hirnforschung haben gezeigt, dass der Mensch nicht vernunftgesteuert ist. Für eine Veränderung benötigt er einen emotionalen Anlass. Daher bleiben Beratung und gute Ratschläge auch wirkungslos.
      Wenn man den Menschen seine vegetative Regulation objektiv vor Augen hält und das damit verbundene kardiovaskuläre Risiko auch zeigen kann, dann hat man einen emotionalen Anlass zur Schaffung einer Veränderungsmotivation.
      Mit Herzinfarkt vom Stuhl kippen ist auch ein emotionaler Anlass, aber in der Regel zu spät.
      Auf meiner Website finden Sie ein solches System-einfach und wissenschaftlich fundiert.

      • rothfranz Says:

        Vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich denke, Ihr System ist der richtige Ansatz. Und es ist erfreulich, daß es wohl ein Arzt ist (ich gehe mal davon aus, daß Sie ein Dr. med. sind), der sich diesem wichtigen Sektor des Vegetativums in der notwendigen Weise annimmt.

  4. Carolus Magnus Says:

    Treffend die Symptome der neuen Sklaverei beschrieben.

    • rothfranz Says:

      In der Tat. Es ist ein Rückfall ins 19. Jahrhundert. Der Manchester-Kapitalismus läßt schön grüßen.

      Und die Menschen werden krank. Und dann ist mal wieder das Rauchen schuld. Oder die Schweinshaxe und das Bier. Und die Medikamente werden nur so reingeschaufelt und die Kasteiung beginnt. Man muss ja fit und gesund sein (und möglichst jung) und „leistungsfähig“. Kaum jemand nimmt wahr, daß z.B. eine gescheite Psychotherapie (ohne Medikamente, vielleicht ’n bissel Johanniskrautpräparate, die beruhigen das Vegetativum erwiesenermaßen), bei der man dem Übel (nämlich daß die Psyche krank ist und davon die Somatik herrührt) durch einfühlsame und verständnisvolle Therapeuten mal an die Wurzel ginge.

      Ich bin da übrigens noch einem weiteren Phänomen auf die Spur gekommen: die psychogene Lähmung. Da gibt’s keine pathologischen Nachweise für die Ausfälle der Extremitäten (z.B.), die Nerven sind O.K. Es gibt keine Atrophie. Und doch wird da oft der Verdacht MS diagnostiziert. Dabei wird aber gerne übersehen, daß die psychogene Lähmung meist von schweren Depressionen begleitet wird. Auch hier versagen Körper und Seele ihren auf Funktionsfähigkeit getrimmten Dienst.

    • rothfranz Says:

      Ich habe da noch eine Quelle gefunden:
      http://aerzteblatt-student.de/doc.asp?docid=105033

      Für den Fall, daß die Seite mal aus dem Verkehr gezogen werden sollte nachstehend der Text:

      26.02.2007
      Burnout als Risikofaktor für Typ-2-Diabetes mellitus
      Tel Aviv – Stress und dauerhafte Überlastung am Arbeitsplatz zehren nicht nur an den Nerven. Sie wirken sich auch nachteilig auf die körperliche Gesundheit aus. Zu den möglichen Folgekrankheiten gehört nach einer Studie in Psychosomatic Medicine (2006; 68: 863-869) auch ein Typ-2-Diabetes mellitus.

      Das Burnout-Syndrom macht sich nicht nur durch emotionale und physische Erschöpfung bemerkbar. Die Betroffenen fühlen sich auch in ihrer beruflichen Kompetenz eingeschränkt und verspüren eine kognitive Trägheit. Gegenüber Mitarbeitern fallen sie durch Zynismus und eine desillusionierte Lebenseinstellung auf. Schließlich gehören auch Schlafstörungen und andere somatische Beschwerden zum Burnout-Syndrom, für das Samuel Melamed und Arie Shirom von der Universität Tel Aviv einen international anerkannten Evaluationsfragebogen entwickelt haben.

      Die Epidemiologen wendeten ihn auf eine Gruppe von 677 Frauen und Männern an, die im Mittel 3,6 Jahren später noch einmal untersucht wurden. Während dieser Zeit hatten 17 Mitarbeiter einen Typ-2-Diabetes mellitus entwickelt. Es handelte sich überwiegend um Beschäftigte mit einem hohen Burnout-Score in der ersten Untersuchung. Nach den Berechnungen von Melamed und Shirom war ein Burnout-Syndrom mit einem um 84 Prozent erhöhten Risiko auf einen Typ-2-Diabetes mellitus assoziiert (Odds Ratio 1,84; 95-Prozent-Konfidenzintervall 1,19-2,85).

      Bei diesen Personen waren andere Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index, Rauchen, Alkohol, fehlende sportliche Aktivität und Art der Beschäftigung bereits berücksichtigt. In einer Untergruppe von 507 Personen waren auch die Blutdruckwerte bekannt. Nach der Korrektur um diesen wichtigen Faktor vervierfachte ein Burnout das Diabetesrisiko (Odds Ratio 4,32; 1,75–10,67).

      Experten halten es durchaus für möglich, dass chronischer Stress direkt zu einer Störung im Glukosestoffwechsel führt.

      Soweit der objektive Bericht und dann kommt was, das ist so typisch für „Schulmediziner“, gleich wieder relativieren und es doch wieder auf andere Ursachen schieben, aufs Fressen, Saufen und Rauchen:

      Denkbar ist aber auch, dass die Epidemiologen einen wichtigen gemeinsamen Faktor von Diabetes und Burnout übersehen haben. Denkbar ist, dass Stress und ständige Lebenshast sich ungünstig auf Ernährungsgewohnheiten in einer Weise auswirken, die allein mit dem Body-Mass-Index nicht erfasst werden können.

      Dazu: „Kein Kommentar!“

    • rothfranz Says:

      … so, gleich noch was:

      Der Anteil von Beschäftigten, die über Schlafstörungen klagen, nimmt mit der Dauer der geleisteten Arbeitszeit zu. Ingesamt steigt das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen bei langen Arbeitszeiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

      Lange Arbeitszeiten schaden der Gesundheit
      Dortmund, 06.05.2009 (baua) – Der Anteil von Beschäftigten, die über Schlafstörungen klagen, nimmt mit der Dauer der geleisteten Arbeitszeit zu. Ingesamt steigt das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen bei langen Arbeitszeiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Bei der Auswertung vier unabhängiger Befragungen ließ sich ein direkter Zusammenhang zwischen der Dauer der geleisteten Arbeitsstunden und dem Auftreten gesundheitlicher Beschwerden wie Schlafstörungen, Rückenschmerzen und Herzbeschwerden nachweisen. Faktoren wie Schichtarbeit, variable Arbeitszeiten und Arbeitsschwere wirken sich verstärkend aus.

      Die Arbeitszeiten in Deutschland werden immer flexibler. Darüber hinaus verzeichnete das Statistische Bundesamt 2007 einen Höchststand der Anteile für Schicht-, Abend- und Nachtarbeit sowie die für die Arbeit an Wochenenden und Feiertagen seit Beginn der Erhebungen. Seit längerem vermuten Arbeitswissenschaftler einen Zusammenhang zwischen langen Arbeitszeiten und gesundheitlichen Beschwerden. Die BAuA führte deshalb eine systematische Untersuchung durch, die sich auf eine große Stichprobe stützt. Dabei bildeten die dritte und vierte europäische Umfrage über die Arbeitsbedingungen (2000 und 2005), die Befragung »Was ist gute Arbeit?« (2004) und die BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung (2006) die Datenbasis. Damit flossen die Daten von insgesamt über 50.000 Befragten in die Untersuchung ein.

      Die jetzt veröffentlichte Studie zeigt beispielhaft den Zusammenhang zwischen der wöchentlichen Arbeitsdauer und drei gesundheitlichen Symptomen – Schlafstörungen, Rückenschmerzen und Herzbeschwerden – auf. Trotz unterschiedlichen Beschwerdeniveaus, das auf unterschiedliche Fragestellungen in den deutschen und europäischen Befragungen zurückgeführt wird, lassen sich in allen vier Datensätzen gleiche Strukturen in Form eines nahezu linearen Anstiegs der Beschwerdehäufigkeit erkennen, der von der Dauer der Arbeitszeit abhängt.

      Besonders deutlich machen dies die beiden untersuchten Umfragen aus Deutschland. Hier klagt nur jeder zehnte Befragte in Teilzeit (weniger als 19 Wochenarbeitsstunden) über Schlafstörungen, bei Beschäftigten in Vollzeit (zwischen 35 und 44 Wochenarbeitsstunden) ist es bereit jeder Fünfte. Im Bereich der Beschäftigten mit deutlich überlangen Arbeitszeiten von mehr als 60 Stunden pro Woche leidet nach eigenen Angaben sogar etwa jeder vierte unter Schlafbeschwerden. Faktoren wie Schichtarbeit, variable Arbeitszeiten, Arbeit an Wochenenden oder schlechte Planbarkeit der Arbeitszeit wirken sich verstärkend auf gesundheitliche Beeinträchtigungen aus.

      Für die meisten gesundheitlichen Beeinträchtigungen lassen sich in allen vier Studien ähnliche Zusammenhänge finden. Ausnahmen bilden Beschwerden wie Husten, Erkältung oder Allergien, die erwartungsgemäß wenig von der Arbeitsdauer abhängen. Die Ergebnisse der vier untersuchten Stichproben stützen sich gegenseitig und sichern sich damit ab. Damit steht gesichert fest, dass längere Arbeitszeiten das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigung erhöhen. Die negativen Auswirkungen langer täglicher und wöchentlicher Arbeitszeiten auf das Unfallrisiko sind bereits seit einiger Zeit bekannt. In Diskussionen um Arbeitszeitverlängerungen sollte deshalb nicht nur auf die wirtschaftliche Komponente geschaut, sondern auch deren gesundheitlichen und sozialen Effekte berücksichtigt werden.

      Quelle:
      WiWi-Treff

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