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Rückblende und Ausblick

27. November 2009

In den Achzigern und heute

Andere schreiben Ihre Memoiren. Das ist mir noch ein bißchen zu früh. Aber als mir vor kurzem durch den Kopf schoß, daß ich heuer seit 25 Jahren mit Nikon-Kameras arbeite, da wurde mir auch bewußt, daß ich natürlich und selbstverständlich dann auch bereits ein Vierteljahrhundert als Bildjournalist auf dem Buckel habe.

Na gut, dachte ich mir, jetzt hast du schon einen Film über deine ganzen „alten Hobel“ gemacht, dann mach doch noch einen, fass‘ mal zwei Jahrzehnte in zweieinhalb Minuten zusammen.  Und dann such in deinem Halbmillionenbildarchiv doch einfach noch ein paar persönliche Bilder raus und mach doch einen launigen Artikel. Es gibt ja noch mehr als alte Kameras. Die „gute alte Zeit“, die kannte ja auch noch das Leuchtpult, das Dia, den Fotoabzug, Passepartouts, Slide-Sheets, äh, Diahüllen, Archiv-Regale, Archiv-Kästen, Acetathüllen für Prints und all solche Dinge.

Also bin ich nochmal in mein „Alt-Archiv“ getigert und habe ein bißchen rumgewühlt. Hoffnungsloser Nostalgiker eben. Ach, und manchmal macht es doch auch einfach Spaß, in der eigenen Vergangenheit rumzukramen. Ich schau‘ mir ja auch gerne Fotoalben an.

Da sind wir auch gleich an einem Punkt, warum jeder was von der Fotografie hat. Die Fotografie hält das Gedächtnis wach. Man erinnert sich an Orte und Ereignisse und kann sie sich auch visuell ins Gedächtnis zurückrufen. Ich sage immer „Ohne die Fotografie verlieren wir unsere Erinnerungen“. Ohne die Fotografie verblaßt irgendwann alles im Dunkel der Vergangenheit. Wir vergessen, wie Orte und Menschen ausgesehen haben. Wir brauchen Fotos, um die Erinnerung wachzuhalten.

Würden wir uns denn, könnten wir es überhaupt, an die unbeschreibliche Stimmung im November 1989 erinnern, an die Zeit vor 20 Jahren, als die Mauer fiel, wenn es davon keine Fotos und keine Filme gäbe? Wüßten spätere Generationen, wie das damals gewesen war?

Und, zugegebenermaßen, heute am Notebook, mit Memory-Cards in der digitalen SLR, mit FTP und Online-Bilddatenbank, würde ich nicht ab und an mal wieder einen Blick auf mein Leuchtpult werden, einen Abzug in die Hand nehmen (und überlegen, ob ich den nicht vielleicht mal einscannen sollte) oder ein paar Diahüllen, die Filmschnipselchen mit der Lupe auf Schärfe begutachten, man könnte ja irgendwann wirklich vergessen, wie man mal bis vor nicht allzu langer Zeit gearbeitet hat.

Und heute? Heute habe ich dank IrfanView den „elektronischen Kontaktbogen“. Ist das nicht toll? Den kann ich dann ausdrucken und mir ganz normal anschauen, so wie früher den mit den Filmstreifen drauf. Er hat aber auch einen Vorteil: den kann ich nicht nur ausgedruckt einer CD beilegen, die ich meinen Kunden schicke, den kann ich auch als E-Mail-Attachment verschicken und mein Kunde weiß dann, was ich Neues in der Datenbank habe.

Oder, wenn er, wie der oben, nun auch schon ein paar Jährchen alt ist, als „digitale Nostalgie“ hier in einen Artikel packen. Neh, neh, Nostalgie ist was schönes, aber die digitale Welt hat schon so ihre Vorzüge. Was hatte ich früher zu tun, wenn ich einen Bildkatalog erstellen wollte. Das ist schon viel einfacher geworden. Und es ist ja nicht so, daß man sowas nicht mehr bräuchte. Und außerdem kann man sowas nun auch schön online machen.

Ach, apropos Online-Katalog:

  1. Der Winter steht mal wieder vor der Tür
  2. Winter in allen Facetten
  3. Wetter ist immer
  4. Und Weihnachten ist auch bald
  5. Natürlich auch mit Weihnachtsstreß

Wer sich redaktionell, editoriell oder auch werblich, ob Print oder online, dafür interessiert, ist bei den beiden da unten im Bild bestens aufgehoben.  Wir produzieren nämlich nicht nur Ratgeber und Services zu Gartenthemen und der Gartensaison oder zu Naturthemen, sondern überhaupt zum Lauf der Jahreszeiten. Und noch zu vielem mehr.

Und heutzutage natürlich auch in digitaler Top-Qualität. Zu finden auch via APIS (i-picturemaxx) auf unserem Pool bei Mecom-Multimedia.

Unsere Preise und Leistungen. Und unsere Konditionen.

Ein Dreamteam: Irmgard und Franz Roth

Last but not least findet man unser Bildmaterial auch bei der Bildmaschine in der Datenbank und auch bei unseren – und da ist schon der kleine Schlenker zurück zum Ausgangspunkt – bei unseren traditionellen Vertriebspartnern und Bildagenturen, mit denen wir bereits nun auch seit zwei Jahrzehnten zusammenarbeiten, etwa Interfoto. Im Vertrieb dieser Münchner Agentur ist z.B. das Foto unten von dem Sportwagen mit Skiträger auf der verschneiten Gerlos-Paßstraße in Tirol.

Eines meiner Bilder im Vertrieb von Interfoto

Und apropos Auto: Da haben wir auch so einiges im Angebot (auch automobile Nostalgie und automobile Träume), bis auch hin zum Thema Verkehrsinfarkt. Der Traum vom Auto wie auch das Auto als Alptraum.

Zum Thema Auto beachten Sie bitte auch diese Posts:

  1. Unsinn Abwrackprämie
  2. Ende der Abwrackprämie

Ähnliche Artikel:

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  2. Der Fall der Mauer
  3. Medienstadt Nürnberg
  4. Fotografenalltag
  5. Tools of the Past

Faszination Nikon – die Zweite – ein Rückblick auf 25 Jahre mit unverwüstlichen Arbeitsgeräten

25. November 2009

Von 1984 bis heute ...

Das ist nun schon der zweite mit „Faszination Nikon“ betitelte Artikel. Aber Nikon, das ist Technik-Geschichte und Mythos zugleich. Und auch und gerade derjenige, der seit 25 Jahren mit den Kameras dieses Herstellers arbeitet, kann sich diesem Mythos nicht entziehen.

Ja, das ist der Aufhänger, seit 25 Jahren habe ich Nikon-Kameras in Händen. Und meine älteste ist gar bereits 33 Jahre alt. Und funktioniert noch immer. Ohne je ein einziges Mal im Service oder in Reparatur gewesen zu sein.

Von der analogen in die digitale Welt mit Nikon

Robustheit und Langlebigkeit bei härtester Beanspruchung zeichnet Nikon-Kameras seit 1959 aus, seit der legendären Nikon F, Nikons erster Spiegelreflex, also seit 50 Jahren. Und seit 50 Jahren ist die Nikon das bevorzugte Handwerkszeug des Berufsfotografen und des ambitionierten Amateurs.

Ich habe nicht von Anfang an mit Nikon fotografiert. Meine erste Profi-SLR war ein Konkurrenzmodell: die Canon F-1.

Canon F-1

Die erste Nikon habe ich 1984 gekauft und ein gutes Jahr lang parallel zu meiner Canon-Ausrüstung benutzt. Ich schätzte bei der F-1 die selektive Belichtungsmessung. Und daß sie eine vollmechanische Kamera war. Mein Mißtrauen gegen eine elektronische Kamerasteuerung wie in der Nikon F3 war damals groß gewesen. Andererseits lag die Nikon hervorragend in der Hand. Zusammen mit dem Motor bildete sie eine ergonomische Einheit mit der sich gut arbeiten ließ.

Meine „Aversion“ gegen die Elektronik ließ mich ein Jahr später eine andere Nikon kaufen, die legendäre F2, die damals mit der Einführung der F3 alle „Elektronik-Skeptiker“ zu erwerben trachteten. Ich kaufte ein Modell von 1976, ohne AI-Kupplung und noch mit Mitnehmerkralle. Nikons berühmter Links-Rechts-Ratsch beim Einsetzen des Objektivs, mit dem dem Photomic-Sucher die Lichtstärke der jeweils verwendeten Optik mitgeteilt wurde.

Zwei motorisierte Nikon F2 waren bis zum Frühjahr 1990 meine „Arbeitspferde“.

Auch wenn meine Ablehnung gegenüber elektronischen Kameras zwischenzeitlich geschwunden war, so hatte ich mit diesen Geräten keinen ernsthaften Grund, wieder auf die F3 umzusteigen.

Erst 1990, bei der Arbeit zur Illustration des ADAC Natur-Reiseführer Deutschland …

… bot sich mir die Möglichkeit recht preisgünstig das Nachfolgemodell F4 als Vorführgerät zu erwerben. Unbeschadet dessen blieben die beiden F2 weiter im Einsatz und auch weiterhin meine bevorzugten Kameras.

Die hatten Gewicht, mehr als die F4, lagen „satt“ in der Hand. Der Motor bildete ein ausgewogenes Gegengewicht zu meiner Lieblings-Optik, dem 2,8/300 mm von Tamron.

Kein Thema, solange die (professionelle) Fotografie analog war, auf Film, Dia oder Negativ.

Im Profi-Sektor war auf einmal alles digital ...

Doch irgendwann, seit Beginn des Jahrtausendwechsels, mußte sich der Profi auf neue Gegebenheiten einstellen: die Fotografie war digital geworden. Nicht unbedingt und zwingend die Aufnahmetechnologie, aber der Kunde verlangte zunehmend Bilddateien. Dias fürs Archiv oder Color-Prints zu Aktuellem war nicht mehr „in“.

Nun gut, irgendwann ist man die Nachtschichten am Scanner leid …

Auch wenn mich die horrenden Preise professioneller D-SLR’s lange abgeschreckt hatten, Ende 2005 hatte ich wieder Glück. Wie vor 15 Jahren mit der F4 kam ich an ein Vorführgerät. Und seither arbeite ich mit einer Nikon D2H.

Das ist bequemer, nicht mehr zu scannen, gar keine Frage. Ich würde, noch nicht mal aus „Spaß an der Freude“ jemals auch nur ein einziges Foto auf Film belichten. Aber nicht, daß jetzt jemand glaubt, die digitale Technik sei der „Quantensprung“, schon gar nicht die allseits grassierende Megapixel-Hype um immer mehr und noch immer mehr.

Auf den Verkaufserfolg selbst ist das ganz ohne jeglichen Einfluß. Mein Beispiel nachstehend. Links ein Digitalfoto, dessen Ausgangsbasis der Scan von einem 400-er Fuji Color-Negativ gewesen ist, rechts eine digitale Aufnahme mit der D2H.

Zweimal digital, aber einmal von analog ...

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  1. Fotografen-Alltag – der ganz normale Wahnsinn
  2. Tools of the Past
  3. Eine Hommage an die Legende Nikon F2

Heute vor 20 Jahren

11. November 2009

Heute vor zwanzig Jahren war für mich als Fotoreporter ein denkwürdiger Tag:

Seit dem 9. November gab es die Reisefreiheit für die Bürger der DDR. Und den folgenden Samstag nutzten alle, die es konnten, um in Scharen über die Grenze in den Westen zu fahren.

Gemeinsam mit der versammelten Weltpresse, mit Kollegen von Gamma, Black Star, Sygma oder Sipa, stand auch ich damals beim Grenzübergang im oberfränkischen Rudolfstein auf den Leitplanken der Autobahn, um dieses historische Ereignis zu dokumentieren.

Es war der Anfang hin zur Deutschen Einheit ein knappes Jahr später.

Seit Ungarn seine Grenzen geöffnet hatte, hatte ich diesen Abschnitt der Geschichte des 20. Jahrhunderts begleitet. U.a. für „meine“ Agentur, den Keystone Pressedienst in Hamburg.

Meine Fotos erschienen in Zeitungen, Zeitschriften, Jahreschroniken und Büchern.

Ich bin noch heute stolz darauf, damals dabeigewesen zu sein.

 

Und diese Kamera war dabei, hat Geschichte gesehen und im Bild festgehalten (nicht nur den Mauerfall, „The Fall of the Wall“, „La Chute de la mur“):

NIKON-F2-DDR-Rudolfstein-11-11-1989Kopie

Meine beiden Nikon F2 von Rudolfstein

Mein Bildmaterial von diesem denkwürdigen Tag ist im Vertrieb von Keystone. Neben den digitalisierten Fotos sind dort weitaus mehr Bilder auch als Dias (KB) und SW-Prints 18×24 im dortigen Hamburger Archiv!

 

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Eine Hommage an die Legende Nikon F2

26. September 2009
Nikon-F2-ebay

Eine meiner beiden Nikon F2

Ich besitze noch zwei von ihnen: die Legende, die Nikon F2.

Die Profi-Kamera der Siebziger Jahre

A Tribute to the legendary Nikon F2, the most used professional single lens reflex during the seventies and still up to the nineties.

Eine Hommage an die legendäre Nikon F 2; meine haben Zeitgeschichte gesehen und im Bild festgehalten. Im Zeitalter der digitalen Pressefotografie Anlaß, dieses unverwüstliche Arbeitsgerät entsprechend zu würdigen.

Hommage à la legende Nikon F2 – dans les temps de la photographie numerique il est une nécessité pour rendre hommage à cet légendaire outillage indestructible.

Und zum 20. Jahrestag des Mauerfalls die Fotos dazu:

Rudolfstein 11.11.1989

Rudolfstein 11.11.1989

Rudolfstein 11.11.1989

Rudolfstein 11.11.1989

Rudolfstein 11.11.1989

Rudolfstein 11.11.1989

Reisefreiheit für die Bürger der DDR

Reisefreiheit für die Bürger der DDR

Harenberg Chronik '89

Harenberg Chronik '89

Mein Bildmaterial finden Sie auch beim KEYSTONE Pressedienst.

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