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Winter im Bayerischen Wald

22. November 2009

Ein ganzes Dorf unter Denkmalschutz

Vollständig unter Denkmalschutz steht Gerholling, ein Ortsteil von Lalling im Bayerischen Wald (Landkreis Deggendorf, Niederbayern). Die 400-jährigen alten Bauernhäuser sind natürlich innen und außen aufwendig renoviert und viele von ihnen werden heute als Ferienwohnungen vermietet.

 

Der Bayerische Wald ist eine beliebte Ferienregion, ob sommers oder winters. Wir als Insider der Region haben vieles an Hintergrundinformationen im Angebot, was über das allgemein Bekannte hinausgeht.

Denn der Bayerische Wald, das ist neben Natur satt ein wahrer Hort an Kultur und Tradition, Brauchtum und althergebrachten Bräuchen. Volksbräuche.  

Eine Besonderheit des Bayerischen Waldes sind die überall zu findenden sog. Totenbretter.

Die Totenbretter halten die Erinnerung an die Verstorbenen wach. Von der historischen Herkunft sind sie ein Brauch aus den alten Zeiten der Not. Denn früher wurde der Verstorbene auf dem Totenbrett im Haus bis zur Beisetzung aufgebahrt. Nach der Beerdigung wurde es mit Sinnsprüchen versehen an einer Kapelle oder einem Wegekreuz aufgestellt. Der Legende nach erlangt der Tote erst dann das ewige Leben, wenn das aufgestellte Totenbrett verrottet ist.

Die Neujahrsanblaser

Auch die Neujahrsanblaser in den Dörfern des Bayerischen Waldes haben eine alte Tradition (oben im Bild in Lalling, Landkreis Deggendorf). Das Neujahrsanblasen ist alte Tradition, genauso wie das Christkindlesanschießen: die Blasmusikanten des Dorfes ziehen durch die Wirtschaften im Dorf und musizieren auf ihren Blechinstrumenten ; und die Stimmung im Lokal, speziell auch unter den älteren Zeitgenossen, steigt deutlich hörbar und sehbar.

Kloster Metten und seine weltberühmte Bibliothek

Einen Hort des Wissens stellten in alter Zeit die Klosterbibliotheken dar. Und zu den interessantesten, die wir kennen, gehört die des Klosters Metten im Landkreis Deggendorf.

Metten bietet einen auch im Guinessbuch der Rekorde verzeichneten Superlativ: die kleinste Bibel der Welt. Der Priester hält sie in der Hand.

Die Klosterbibliothek selbst ist ein Meisterwerk barocker Baukunst.

 
Ein Ausflugsziel vom Bayerischen Wald aus ist auch die Drei-Flüsse-Stadt Passau am Zusammenfluss von Inn und Donau mit ihrem Stephans-Dom mit der größten Kirchenorgel der Welt.
 
 
 
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Ostfriesische Impressionen – Meer und mehr

24. September 2009

Wer Ostfriesland kennt, der weiß, daß Ostfriesenwitze im Wesentlichen der Grundlage entbehren. Der Ostfriese ist keineswegs ein Dummbeutel. Eher ist er schlau. Manche mögen auch Bauernschläue dazu sagen. Und viele dieser Nordlichter und Küstenbewohner sind sogar noch nicht mal wortkarg. Die kriegen in der Tat mehr raus als ein „Moin!“. Also, die sind echt freundlich, die Ostfriesen. Wirklich. Gut, ich muß zugeben, ich habe mir eine Frau von der Küste „geangelt“ und da war ich als „Südeuropäer“ vielleicht doch etwas schneller „integriert“ als andere.

 

Ostfriesland und der Tee

In Ostfriesland Tee zu trinken, das ist etwas ganz Besonderes. Denn da gibt es ein paar Besonderheiten zu beachten. Die sollte man schon kennen, wenn man in Ostfriesland eine Teestube besucht. So wie diese rustikal in dunkel gehaltene in Neuharlingersiel mit ostfriesischer Keramik in typischem Muster in blau und weiß.

Es gibt auch die feine Art, mit feinem Geschirr, durch das man fast durchsehen kann, so edel ist das Porzellan.

Doch gleich, ob „rustikal“ oder „gediegen“, die Zeremonie mit dem Ostfriesentee ist immer die gleiche, ob der Tee nun von Bünting stammt, von Thiele oder Onno Behrends:  wird zuhause mit Gästen Tee getrunken, so gießt sich immer der oder die, welcher bzw. welche den Tee gekocht hat, zuerst ein. Das ist keine Unhöflichkeit, im Gegenteil, der „Verursacher“ probiert, ob der Tee auch wohlgeraten ist. In der Teestube übernimmt die Probierrolle im Regelfall die Frau, bei mehreren anwesenden Frauen die Älteste (weil die naürlich auch die größte Erfahrung mit Tee hat!). Erst dann sind die anderen Teetrinker dran.

Da wird aber nicht einfach eingegossen! Als erstes kommen die Kluntje in die Tasse, der spezielle weiße Kandiszucker. Die werden mit dem heißen Tee übergossen. Das knackt herrlich! Wer mag, der nimt dann mit dem Sahnelöffel Sahne. Die wird mit dem gewissen „Schisslaweng“ in elegantem Bogen in die Tasse gegeben, so daß sich im Tee kleine weiße Wölkchen bilden. Der „Schisslaweng“ ist eine echte Kunst. Und keineswegs wird umgerührt! Weder den Zucker, noch die Sahne. Der Zucker muß sich von ganz alleine auflösen. Die Sahne darf den Teegeschmack nicht überdecken.

 

Ostfriesische Hochzeitsbräuche

Interessant auch, wie in Ostfriesland eine Silberhochzeit gefeiert wird.

Da wird nicht nur einfach eingeladen und gefeiert, nein, da sind erstmal die Nachbarn und Freunde tatkräftig gefragt. Da werden Haus- und Garteneingang geschmückt, mit einem sogenannten Brautbogen (aus Tannenzweigen, Papier-Rosen, Girlanden usw.).

Und damit dabei niemand verdurstet, bzw. bei kaltem Wetter erfriert, wird üppig Schnaps getrunken (Krüden, Genever, Aufgesetzter).

Dazu gehen die „Mädels“ mit den Pullen rum. Bei dieser Silberhochzeit soll glaubhaften Gerüchten zufolge der Fotograf (meine Wenigkeit), der ja außer knipsen sonst nix zu tun hatte, ganz schön reichlich von allem zugelangt haben. Ach übrigens, das links im Bild, das ist sie, meine Frau vom Deich …

Das schönste Dorf des Elsaß: Hundspach

29. August 2009
Hundspach - Ville fleurie - Click to enlarge!

Hundspach - Ville fleurie - Click to enlarge!

Abschied vom Sommer – unsere Reise-Tipps für den kommenden Herbst

28. August 2009

Dieses Bild ist Vergangenheit. Die Ernte ist eingebracht.

Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen. Zeit für uns, unseren Lesern ein paar Tipps zu geben für ein paar schöne Ziele im Herbst.

Der Pfälzerwald und die Wein-Pfalz

Eines unserer erklärten Lieblingsziele im herbstlichen Pfälzerwald ist der Slevogthof Neukastel hoch über Leinsweiler im Landkreis Südliche Weinstraße.

Hier war der Wohnsitz des Impressionisten Prof. Max Slevogt und auf dem kleinen Familienfriedhof im Wald ist er auch beigesetzt. Außer einem Museum des Malers betreiben seine Nachkommen in dem Anwesen auch einen Gastronomiebetrieb. Deftige Pfälzer Gerichte sind die Spezialität des Hauses. Wer also den berühmten Saumagen probieren möchte, der ist hier an der richtigen Adresse. Dazu einen Pfalzwein. So läßt es sich aushalten.

Infos unter: http://www.slevogthof-leinsweiler.de/ und bei Wikipedia

Das Dornröschen der Pfalz gilt es zu entdecken, Dörrenbach, auch an der Südlichen Weinstraße gelegen, mit seinem historischen Rathaus und der Wehrkirche im idyllischen alten Ortskern.

Und von dort ist es nur einen Katzensprung zum Deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach, direkt an der deutsch-französischen Grenze.

Ein Bumel durch die Weinberge verführt dazu, von den reifen Trauben zu naschen.

Doch Vorsicht: das ist kein Mundraub und am Weinlehrpfad verdeutlicht eine Holzplastik, welch drakonische Bestrafung man  in früheren Zeiten dem Traubendieb zuteil werden ließ.

Tiefer im Wald entdecken wir die Wooge, die idyllichen Waldweiher, die besonders im Herbstnebel einen mystischen Eindruck erwecken. Das ist Natur pur. Hier kann man richtig die Seele baumeln lassen.

Eine kaum bekannte Sehenswürdigkeit ist das Kulturdenkmal Alter Friedhof in Pirmasens. Hier wurde die alte Einsegnungshalle zum Kulturzentrum Carolinensaal, benannt nach der Landgräfin Caroline, der Gattin des Landgrafen Ludwig IX., der Pirmasens im 18. Jahrhundert die Stadtrechte verlieh.

Der denkmalgeschützte Alte Friedhof birgt kunsthistorische Kostbarkeiten in Form der alten Grabmale vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert. Er ist zu einer weiträumkigen Parkanlage gestaltet worden.

Mehr Infos auch auf http://www.pirmasens.de/

Und dann sind da noch die Burgen im Pfälzerwald. Zahlreich. Vielfach nur noch als Ruinen existent. Man darf nicht vergessen: im Mittelalter war die Region das Herz des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Auf dem Trifels bei Annweiler wurden die Reichskleinodien aufbewahrt und Friedrich Barbarossa war Dauergast in Kaiserslautern, seiner liebsten Kaiserpfalz (wenn er nicht auf Kreuzzug war).

Zur Region Pfalz, Saar-Pfalz-Kreis, Elsaß und Lothringen haben wir ganz spezielle Ausflugstipps zusammengestellt, die wir Ihrer Beachtung empfehlen. Gerade die Region Südwestpfalz liegt mir als gebürtigem Pirmasenser sehr am Herzen. Umsomehr, da ich dort die Aufgabe habe, das Erbe und Andenken meiner verstorbenen Eltern zu bewahren. Wir stellen daher speziell zu dieser Region Informationen mit vertieftem Insiderwissen zur Verfügung.

Beachten Sie auch unsere YouTube-Playlist.

Im Elsaß und in Lothringen

Ein kurzes Stück über die Grenze findet sich noch mehr Mystisches. Etwa der Zwölfapostelstein (Les Douzes Apotres), ein christianisierter Menhir bei Goetzenbruck im Bitscherland (Pays de Bitche, Lothringen, Lorraine).

Etwas weiter ist die Anreise in die Hochvogesen im südlichen Elsaß. Aber hierfür entschädigt einen grandiose Natur links und rechts der Route des Crêtes, der von der französischen Armee im Ersten Weltkrieg angelegten Vogesenkammstraße. Der Lac Blanc, der Lac Noir, der Schnepfenried, Hohneck, Col de Platzerwasel, Col de Bonhomme, das sind Namen, die der Freund der Tour de France auch aus anderem Zusammenhang kennt.

Beachten Sie auch unsere YouTube-Playlist.

Oberpfalz und Oberpfälzer Wald

Im Osten Bayerns entlang der tschechischen Grenze gelegen ist die Oberpfalz. Bis zum Dreißigjährigen Krieg bildete sie, der pfälzischen Linie der Wittelsbacher gehörend, gemeinsam mit der Rheinpfalz bzw. Kurpfalz das Kurfürstentum Pfalz. Heidelberg und Amberg waren die beiden Hauptstädte. In Heidelberg residierte der Kurfürst und der Kurprinz in Amberg als Statthalter.

Mag es diese jahrhundertelange istorische Zusammengehörigkeit sein, die mir als Pfälzer diese „andere“ Pfalz hat ans Herz wachsen lassen. Mag es die ebenfalls urwüchsige Natur sein und das reiche kulturelle Erbe. Zum Teil so ganz anders als in „meiner“ Pfalz.

Gemeinsam sind der Pfalz und der Oberpfalz auf jeden Fall die Vielzahl wehrhafter Burgen.

Hier die Burg Leuchtenberg über dem gleichnamigen Ort im Landkreis Neustadt an der Waldnaab.

Und bei Waldsassen, hoch im Norden, finden wir die Wallfahrtskirche Kappel, ein Meisterwerk barocker Baukunst.

Und dann gibt es noch so die Kuriosa. Etwa, wer sich rechtmäßig als „Eigentümer“ des Mittelpunkts Europas bezeichnen darf. Denn da gibt es zwei Orte im Oberpfälzer Wald, die darum konkurrieren.

Da ist zum einen Hiltweinsreuth

… in der Nähe von Flossenbürg (in Stille zu besichtigen dort das ehemalige Konzentrationslager, in dem u.a. Carl von Ossietzky und Admiral Canaris den Tod fanden) und zum andern Neualbenreuth, der  Kurort mit dem Sybillenbad …

 

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